Volltext: Historische und topographische Darstellung von Lilienfeld und seiner Umgegend [6] (6 = [Abth. 1] ; [Bd. 6] : Diöcese von Sanct Pölten ; Bd. 1 ; / 1825)

und legten auf des Mordeisens Schärfe die Entscheidung ihres 
Zwistes. Verwirrung und Aufruhr rüttelten ganz Oestreich 
auf; auf den Wällen der Burgen und der Städte blitzten Lan 
zen und Schwerter; Klöster/ Kirchen und Freythöfe standen da, 
in Festungen umgewandelt; und das Volk nährte Lreubruch 
und Verrath. Wilhelmsburg ward Ln jener Zeit als ein mili 
tärischer Punct betrachtet; um sich dieses Postens zu versichern, 
schickte der Kaiser seinen Feldobersten, Wolfgang Meuerl, an 
i/i6Z. den Abt Peter, um von ihm die Uebergabe der Kirche zu Wil 
helmsburg an die kaiserlichen Truppen zu verlangen; indem es 
zu besorgen stand, daß sich die Gegenpartey darin festsetzen, 
oder die Einwohner selbst sich dieses Festpunctes bemächtigen 
könnten. Aüf diesem gefährlichen Puncte standen die Sachen, 
als der plötzliche Tod des Herzogs Albert den Kaiser von sei 
nem ärgsten und gefährlichsten Feinde befreyte. 
Dieses Ereigniß brachte in des Abtes Leben eine Pause, 
welche ihm gestattete, von der Staatsbühne, wo eine Bege 
benheit die andere drängte, und wo wir ihn unter den ersten 
handelnden Personen bemerkten, sich Ln das Innere des Hau 
ses zurückzuziehen, und seine augenblickliche Muße ganz seinem 
- Kloster, und seinen geistlichen Söhnen zu weihen, von denen 
zwey sich insbesondere seiner werth zeigten. — Urban Scholz, 
1464. ein Profeß von Lilienfeld, zeichnete sich durch seine Tugenden 
und literarischen Kenntnisse dergestalt aus, daß ihm der Papst 
Paul der Zweyte das Recht ertheilte, von allen Kirchen-Zensu- 
. ren zu absolviren , und ihn fähig erklärte, zu allen Beneficien 
und Dignitäten der Klöster St. Lambert und Admont, mit 
der Freyheit, meinem solchen sich ergebenden Falle den Habit 
zu ändern, und die Profeß in dem Kloster der Dignität, oder 
des Beneficiums abzulegen. Einem zweyten Kloster-Profeß, 
1465. Georg Fasching, erwarben seine Trefflichkeiten die Gunst und 
die Protection des Cardinals Jacob in einem eben so hohen 
1466. Grade, Der Cardinal wählte ihn erstlich zu seinem beständigen 
Gesellschafter und Tischgenossen; dann dispensirte er ihn. von 
dem Ordenshabit, und ertheilte ihm endlich auch die Compe- 
tenz zu allen jenen Pfründen, zu denen er ihn in Vorschlag 
bringen würde. Diese Auszeichnung seiner Professen machte
	        
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