Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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veranlaßt. Den durch die Huffiten bis aufs Mark ausgesaug 
ten Provinzen mar es unmöglich, die neu ausgeschriebenen 
Steuern und Auflagen zu erschwingen; ein dumpfes Gemurre, 
der Verbothe eines nahenden Sturmes, erhob sich unter dem 
Volke, und brach endlich in einen lauten Unwillen gegen den 
Kaiser aus. Man sprach von einer Enthebung der Vormund 
schaft, und der Negierung; ja sogar von einer Landesverwei 
sung« Besonders stürmisch war die Versammlung der Stande, 
welche in dieser Absicht zu St. Pölten zusammen kam, und 
wobey zu erscheinen auch der Abt Stephan bemüßigt war. 
Dieser Schritt schadete indessen nicht im mindesten dem 
Äbte in der Meinung des Kaisers; denn Friedrich überzeugte 
sich, daß er wider seinen Willen von den Factionärs mitgeris 
sen ward. Weit entfernt daher, ihm deßhalb seine Gunst zu 
entziehen, gab er ihm vielmehr neue Beweise derselben. Er 144t. 
erlaubte ihm unter andern ein Haus in Neustadt zu kaufen, 
es neu aufzubauen, und darauf die Rechte und Freyheiten ei- 1442. 
nes andern früher da besessenen Hauses zu bringen. Abt Ste 
phan war endlich auch noch so glücklich, dem Kloster ein köstli 
ches Kleinod, einen Dorn der Krone Jesu Christi, zuzuwen- 144S. 
den (I>). Er schloß mit dieser Erwerbung seine Abtenlaufbahn, 
und legte altersschwach und sorgensatt feine Würde nieder. 
XXVII. 
P e t e r I. 
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Peter Krokentaler besaß, bey vieler ökonomischer Umsicht/ 
einen wissenschaftlich ausgebildeten Geist. Er hat 1426 ein la 
teinisch - deutsches Wörterbuch geschrieben. 1434 verfaßte er auf 
Befehl des Abtes Stephan einen Index aller Privilegien-Ur 
kunden des Lilienfelder Archivs. Endlich trug er mit unermüd 
lichem Fleiße Ln §in Werk zusammen, alle Rechte, Freyheiten/ 
Immunitäten und Einkünfte des Klosters. Zur Abtenwürde 
gelangt, schritt er auf der einmahl betretenen Bahn fort, und 
veranstaltete einen , nach dem ganzen