Volltext: Historische und topographische Darstellung von Lilienfeld und seiner Umgegend [6] (6 = [Abth. 1] ; [Bd. 6] : Diöcese von Sanct Pölten ; Bd. 1 ; / 1825)

I 22 
4. 
ter Wuth aus. Endlich/ nach unerhört verübten Schauerthaten, 
ward Procop bey Böhmisch-Brod aufs Haupt geschlagen, ge- 
rödtet, die Taboriten bis zur Austilgung aufgerieben, und so 
das Wort Kaiser Sigmunds wahr gemacht: Der Böhme könne 
nur durch den Böhmen besiegt werden. 
Nach der Beendigung dieses verheerenden Krieges, und 
nachdem alle Gefahr und alle Furcht vor einem Einfalle der 
Sectirer beseitiget war, konnte sich Äbt Stephan ungetheilt 
den Angelegenheiten des Klosters weihen. Bevor er aber ein 
Geschäft der Administration vornahm, mußte er sich im Nah 
men des Ordens-Generals, Johann, nach Heiligenkreuz ver- 
1452. fügen, um da bey einer Abtenwahl den Vorsitz zu führen; er 
entledigte sich dieses Auftrags zur Zufriedenheit aller Theile. 
— Hierauf verglich er sich mit dem Abte von Melk, Leonard, 
wegen der Weingarten in Pfaffstätten. — Er errichtete daS 
ewige Licht vor dem Altare der heiligsten Dreyfalrigkeit, wozu 
Peter von Wildeck 60 Pfund schwarzer Pfennige vermacht, 
statt klingender Münze aber dem Kloster Gülten in der Rams- 
au, von 14 Solidis jährlichen Ertrags, dazu anwies (K). — 
iä5Z. Mit Friedrich von Hohenberg errichtete er einen Vertrag 
wegen der hohen und niedern Jagd in den Gränzwäldern, kaufte 
i4Z4. zwey Weingärten in Strazing, und überließ seinen Streit mit 
1455. Gaming, wegen des Mühlbachs und des Wafferrechens bey der 
Mühle in Hergenstätte, einem schiedsrichterlichen Urtheile. — 
Die Maurh zu Wilhelmsburg, die schon mehreren Aebten Ver 
drießlichkeiten zugezogen, verwickelte auch den Abt Stephan 
in einen Prozeß mit Rudolph von Tiernstein. Stephan wandte 
1456- sich hierin an seinen mächtigen Schirmherrn, den Herzog At- 
1457. bert; dieser nahm sich feiner Sache an, und gab noch, be 
vor er nach Ungarn die Krone zu^übernehmen abging, dem 
Liernsteiner seinen bestimmten Willen zu erkennen (e). 
Der Herzog von Oestreich hatte den Kaiser Sigmund in 
seinem Kampfe mit den Hussiten so kräftig mit Rath und 
That unterstützt, auf die Behauptung Mährens (ä), welches 
ihm als Brautschatz zugefallen, so große Summen verwendet, 
und sich dadurch den Kaiser so verpflichtet, daß dieser, der gro 
ßen geleisteten Dienste eingedenk, ihn mit allen möglichen Be-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.