Volltext: Historische und topographische Darstellung von Lilienfeld und seiner Umgegend [6] (6 = [Abth. 1] ; [Bd. 6] : Diöcese von Sanct Pölten ; Bd. 1 ; / 1825)

Herren (Schiffsherren) die ganze Salzfracht an sich viß, und da 
mit ein Monopol trieb. Drey dieser Herren übernahmen die 
Salzfracht für Heiligenkreuz, Zwettel, Lilienfeld, und St. Ni 
colai; erhöhten aber gleich den Frachtlohn um 7 Gulden. Da 
sich nun die obbenannten Klöster zur Zahlung dieses erhöhten 
Frachtgeldes nicht verstehen, und die Schiffsherren ihrerseits 
die Fracht nicht anders übernehmen wollten; so standen die 
Klöster in der Gefahr, von der Salzwohlthat keinen Gebrauch 
machen zu können. In dieser Verlegenheit wandten sie sich an 
133Z. den Papst Urban; dieser übertrug den Untersuchungs-Act dem 
Cardinale Christoph, Erzbischof von Creta, welcher die Schiffs- 
Herrn nach Rom citirte. Die Schiffsherrn aber, viel zu klug, 
um es auf die Entscheidung des römischen Gerichtshofes, dessen 
langsamen und kostspieligen Gang sie zu scheuen Ursache hatten, 
ankommen zu lassen, fanden sich lieber geneigt, den ganzen 
Handel auf dem Wege eines gütlichen Vergleichs abzumachen. 
Es wurde dem zu Folge von ihnen auf einer, und von dem 
Abte Stephan, als Kläger und Vertreter der vier Klöster, auf 
der andern Seite, Ortolf von Ovenstein, des Salzburger Me- 
tropolitan-Capitels Decan, durch ein Compromiß zum Schieds 
richter gewählt. Ortolf entschied die Sache dahin: die Schiffs- 
1534. Herren sotten es bey dem alten belassen; ein jedes der Klöster 
aber dafür sich verpflichten, für die Schiffsherren ein Anniver 
sarium anzusetzen, und ihre Leichname, wenn sie es verlangen 
sollten, bey ihnen zu bestatten. 
Diese Transaction glücklich zu Ende gebracht, Lauschte Ste 
phan von Johann, Pteban zu Gföll, seinen Fruchtzehent gegen 
den dortigen kleinen Klosterzehent ein. —Dem Herzoge Albert, 
der die Akademie aus der geräuschvollen Nähe der Burg auf 
den Dominicaner-Platz versetzt wissen wollte, überließ er käuf 
lich das dort gelegene Lilienfelderhaus, und kaufte, für das 
dafür eingelöste Geld, ein anderes Haus auf dem alten Fteisch- 
1565. markte, mit des Herzogs gnädiger Verwilligung, alle Rechte 
und Privilegien des ersten Hauses auf dieses zu übertragen. — 
Endlich erhielt Stephan aus der Gnade dieses Fürsten, xrc> 
rsmeäio animae, mehrere ihm zugehörige Lehen, die Johann 
von Witdeck ans Kloster verkauft.
	        
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