Volltext: Historische und topographische Darstellung von Lilienfeld und seiner Umgegend [6] (6 = [Abth. 1] ; [Bd. 6] : Diöcese von Sanct Pölten ; Bd. 1 ; / 1825)

Elsaß und Schwaben/ Steyermark, Kärnthen undTyrol; wäh 
rend der sanfte, gelassene Albert sich mit Oestreich begnüget; 
sollte. Albert regierte Ln Frieden sein Oestreich; gaben ihm 
auch einige unruhige Edle, und die Gränzeinbrüche böhmischen 
Raubgesindels zuweilen etwas zu thun, so war er immer gleich 
bey der Hand, die. Unruhstörer zu züchtigen, und die Räuber 
Ln ihre Schlupfwinkel zurückzutreiben (b). Waffengetümmel und 
Schlachtgewühl war hingegen Leopolds Element; und sein un 
ruhiger Geist wußte dafür zu sorgen, daß es ihm nie an Stoff 
dazu gebrach. Elsaß und die Schweiz waren die Bühne seines 
kriegerischen Treibens. Zuerst bekam er mit seinem Vetter En- 
guerrand von Coucy zu thun, dann gerieth er mit den Schwei 
zern in blutige Handel. Diese Begebenheiten spielten indessen 
zu weit von Oestreichs Gränzen, als daß sie auf Lilienfelds 
Angelegenheiten hätten einstießen können; und Leopold ist seit 
der Trennung von Oestreich den Herzen der Oestreicher viel zu 
fremd geworden, um warmen Antheil zu erwecken. 
Fühlbarer war dem Abte Stephan und seinem Kloster, nach 
dem er von dem Bischöfe von Passau die Bestätigung der Ca- 
1369 pelle auf dem Tannberge erhalten (e), und für Hainfeld das 
bauule erwirkt (<l), der Krieg Papst Gregors des Eilften 
^ mit den Mailändern und Florentinern. Um diesen Krieg mit 
Nachdruck führen zu können, forderte Gregor, sich dabey auf 
ein Statut des Conciliums von Vienne berufend, von dem 
ganzen Cterus das Sechstel seiner Einkünfte. Es erschien zu 
diesem Ende der Legat Agapit in Deutschland, und gab dem 
Erzbischöfe von Salzburg, Pilgrim, die Vollmacht, dieses Sechs 
tel mit Androhung kanonischer Zensuren einzuheben. Da Li 
lienfeld in des Erzbischofs Vollmachts-Urkunde nicht ausdrück 
lich benannt war; so glaubte Abt Stephan mit der Zahlung 
nicht eilen zu dürfen. Aber sein Zögern half ihm nichts! Das 
1.376 Geld wurde gefordert, und er erhielt für seine 70 Gulden ei- 
1380 "^Empfangsschein, ^ her angehängten Absolution von allen 
Zensuren, in welche er seines Zögerns wegen hätte verfallen 
können. — Stephan verwendete sich auch bey Herzog Albert 
für die Einwohner von Roseldorf, Grafenberg, und Radl- 
brunn, um sie, nach dem Inhalte alter Privilegien, von der
	        
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