Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

»Ot 
ertheilte ihm auch der Herzog in einer feyerlichen Urkunde, mir 1356. 
Einschluß aller neuen Acquisitionen. Die Bestätigungs-Erneue 
rung bey einer jedesmahligen Thronveränderung war, der häu 
figen Eingriffe, 'Anmaßungen, und Plackereyen des unruhigen 
Adels wegen, nothwendig. Aus dem nähmlichen Grunde muß 
ten auch die Klöster um mächtige Schirmvögte sich umsehen, 
wie dieß Gerlach in der Person des Ulrich Grafen von Schaum- 
berg that. — Zum Behufe eines Altarbaues in dem Kloster- 1357. 
krankenhause verlieh ihm Coloman, Bischof zu Raab, den 
Fruchtzehent in Gattendorf — und Stephan, Herzog von 
Bayern, ertheilte ihm die Bestätigung der Salz-Zollfreyheit. 1Z56. 
Gerlach starb den 3i.May i3L8. — Drey und dreyßig Urkun 
den zeugen von seiner unermüdeten Thätigkeit. 
XIX» 
Christian. 
i358 — r3bo. 
Vor seiner Erhebung lebte Christian größten Theils den Wis 
senschaften, und verfaßte mehrere Schriften, von denen sein 
Opu8 (üolleeraneoimm eine Ausbeute aus verschiedenen Zwei 
gen der Literatur, und aus den besten Autoren, noch im Manu 
skripte vorhanden ist. Nach seiner Erhebung mußte er zum Theile 
dieser seiner liebsten Beschäftigung entsagen, und seine Kräfte 
und seine Aufmerksamkeit dem neuen, ihm von den Brüdern 
anvertrauten Amte widmen. — Der Tod des Herzogs Albrecht, 
der in diesen Zeitpunct fällt, hieß den Abt vor allem andern 
sich nach Gaming zu begeben, um da dem herzoglichen Leichen 
begängnisse beyzuwohnen. Von da eilte er nach Wien zu dem 
ausgeschriebenen Landtage, wo der neue Herzog, Rudolph, die 
Stände in Eid und Pflicht nahm. Dann fand er sich mitRein- 
precht von Walsee ab, wegen eines Zinses, den Lilienfeld an 1359. 
den Capellan von Viehhofen, der dortigen Capelle wegen, zu 
zahlen hatte; kaufte ferner eine Meierey in Versenschlag, und 
brachte es dahin, daß ihm das Haus des Ruger von Leiß, in- 
der Singerstraße zi; Wien, zugesprochen wurde. Nach diesen