Volltext: Historische und topographische Darstellung von Lilienfeld und seiner Umgegend [6] (6 = [Abth. 1] ; [Bd. 6] : Diöcese von Sanct Pölten ; Bd. 1 ; / 1825)

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aus seinem Bette das aufgetürmte Gewässer, und goß u»n sich 
Verderben, Schrecken, Entsetzen. Die Hand der Allmacht war 
in diesem Elementen-Aufruhr unverkennbar! und doch erkannte 
sie das kurzsichtige Volk nicht — verblendet, von einigen Fa 
natikern aufgereiht, warf es die Schuld der Pestseuche auf die 
Juden, als ob sich diese zum Untergange der Christen vereint, 
und alle Brunnen vergiftet Hatten. Einmahl vorn Fanatismus 
1346. eingenommen, hört der Mensch keine Vernunftgründe mehr! 
— Die Wuth des aufgeregten Pöbels kehrte sich gegen die be 
schuldigten Israeliten; die Einwohner von Krems, Stein und 
Mautern rasten besonders mit einer so ausgesuchten Grausam 
keit gegen sie, daß selbst der Papst ins Mittel treten, und 
die Fürsten zum Schutze der Unschuldigen aufrufen mußre. In 
Herzog Alberts Landen sollLs dieser Frevel nicht ungeahndet 
bleiben, und besonders sollten obige drey Städte für ihre Ei 
gengewalt büßen. Er überzog sie mit einer bedeutenden Macht, 
und Mautern konnte sich Glück wünschen, daß es mit einer 
Geldbuße von 600 Talenten davon kam. 
Dir haben oben gesehen, welch einen Bedacht die Lilienfel 
der Aebte darauf nahmen, daß ihnen die Wohlthat des Salz 
burgersalzes nicht entgehe; daraus folgt, daß ihnen diese Schen 
kung überaus wichtig war. Und doch lag die Original-Urkunde 
Eberhards, »verland Erzbrschofs von Salzburg, bisher in dem 
Schottenktoster zu Wien, ohne daß sie sich bekümmert eine Ab 
schrift zu nehmen. Diese Versäumniß höhlte Abt Ulrich nach, 
,347. und ließ durch den Notar Otto von Ering den Original-Brief 
1343. copieren. — Mit dem Abre Johann von St. Lambert verglich 
er sich wegen der Begrenzung an dem Weissenbache, und er 
wirkte bey dem Cardinal und Legat Guido von Bologna, als 
1349. er sich nach Ungarn begab, die Einverleibung der Pfarre Wizel- 
storf mit Lilienfeld. — Endlich der häufigen Plakereyen müde, 
1350. denen die inner des Weichbiloes der Herren von Peilstein im 
Vorst gelegenen Klostergüter ausgesetzt waren, erbath er sich 
von dem Herzoge die Vergünstigung, d»ese Besitzungen unter 
die Schirmvogtey der Herzogin Johanna, als Herrin der Veste 
1351. Vorst, stellen zu dürfen. Der Herzog bewilligte ihm nicht nur 
sein Gesuch, sondern ertheilte ihm auch die Reversalien, daß
	        
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