Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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isbenäiAer ekuine, sich aber wohl erinnerte, daß in Lilien 
feld täglich zwey Messen gelesen würden, eine für die lebenden 
und verstorbenen Wohlthäter, die andere für lebende und ent 
schlafene Brüder, Aeltern und Freunde; vermachte, um der 
Wohlchat dieser Messen theilhaftig zu werden, dem Kloster ei 
nen Weingarten in Klosterneuburg mit der angehängten Clau 
se!: daß bey seiner und seines WeibeS Lebenszeit sie jährlich 6 
nllmmos Zins zur Vertheilung für die zwey Meß-Wochner 
zahlen wollten; nach ihrem beyderseitigen Tode aber das Kloster 
in den vollen Eigenthumsbesitz des Weingartens treten solle. 
Das jus glaäii und das jus xrovincisle, welches schon an 
mehreren Orten zur Sprache kam, war eines der hohen Vor 
rechte, welche Lilienfeld aus der Gunst des Stifters besass Die 
Aebte pflegten gewöhnlich die Ausübung dieser Rechte an die 
bedeutendsten Männer zu übertragen; theils, um in vorkommen- 
t54i.den Fällen nachdrücklichern Schutz zu finden; theils, um jeder 
Art von Besoldung enthoben zu seyn. Abt Leopold übertrug 
i5ä2. sein Provinzial-Richteramt dem Herrn Otto von Meissau; aber 
ohne alle Rechts-Consequenz. In dem achten Jahre seiner Abten- 
iz/H. würde starb Leopold mit dem Troste, selbe, in Hinsicht auf das 
Klosterbesitzthum, seinem Nachfolger «»verringert überlassen 
zu haben. 
XVI 
Otto n. 
»343—»345. 
Verschiedene Transaktionen, Kauf-Contracte, Gränzver- 
gleiche rc. bezeichnen den Anfang von Otto's Amtsführung, 
und zeigen; daß er sich mit Lust und Liebe den Geschäften un 
terzogen. Unter andern brachte er, unter Vermittelung Weichards 
von Töppel, mit Gaming einen Gränzvergleich gegen Maria 
zell und die Muem-Alpe hin zu Stande Die Vergleichsurkunde 
wurde in deutscher und lateinischer Sprache ausgestellt, und 
vom Herzoge Albert, der eine vorzügliche Zuneigung zu Ga 
ming hegte, und nichts so sehr, als Eintracht und Frieden zwi-