Volltext: Historische und topographische Darstellung von Lilienfeld und seiner Umgegend [6] (6 = [Abth. 1] ; [Bd. 6] : Diöcese von Sanct Pölten ; Bd. 1 ; / 1825)

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Albrecht verheeren. Dann nahm er bey Mühldorf eine feste 
Stellung, und sandte an seinen Bruder Leopold Eilbothen, 
um ihm aus den Habsburger Landen Verstärkung zuzuführen. 
Aber die Eilbothen wurden von dem Feinde aufgefangen. Leo 
pold versplitterte Mit der Verheerung der Montfortischen Gü 
ter die kostbarste Zeit; und Friedrich, zu ritterlich, um die von 
Ludwig angebothene Schlacht auSzuschlagen, will nicht auf die 
Verstärkung des säumenden Bruders warten. Ueber alle Furcht 
erhaben, in dem eigenen Muthe, in seinem Kampf versuchten 
Arme des Sieges Bürgschaft tragend, thut er an die glänzende 
Rüstung, von welcher, jedem Auge sichtbar, Oestreichs stolzer 
Aar blitzt; nimmt den Helm mit der goldnen Krone geschmückt, 
und steht da schön und hehr, den Seinen ein ^Banner in dem 
dichtesten Gewühls der Schlacht. Nicht also der Bayer! ohne 
alle Herrscherzeichen stellte sich dieser in den Schatten der 
Reichsfahne, und kielt äs ans einein l-sulker in aiaern l>ls- 
ken Wsppenrok (e). 
Ober Landshut, auf der Kikenehelwiese, von der Schlacht 
die Wehwiese genannt, trafen die Heere aneinander: furcht 
bar war der Eisenmänner erderschütternder Anprall — erbittere 
und hartnäckig der Kampf — Friedrich that Wunder der Ta« 
pferkeit; mit ihm wetteiferten seine Edlen. Schon lag der mu- 
thige Johann von Böhmen unter den Hufen des Rosses des 
Marschalls Pillichsdorf—schon wankten die bayerischen Schaa- 
ten — schon schien sich der Sieg für Oestreich zu erklären — 
da trat Schweppermanns besonnene Leitung dazwischen — und 
entriß, von des Burggrafens von Nürnberg List unterstützt, 
Friedrichen mit dem halb errungenen Siege auch die Freyheit. 
Von seinen Ungarn und Cumanen feige verlassen, fiel auch 
sein Bruder Heinrich in die Hände des Feindes, und mit ihm 
der größte Theil des Adels. Die traurige Kunde von Friedrichs 
Niederlage und Gefangenschaft, traf das Herz Leopolds, und 
vergiftete ihm sein übriges Leben. Kein Lächeln kam fürder 
auf seine Wangen, und in der Königin Elisabeth Augenster 
nen erlosch der Glanz, versiegte der Thränenquell. 
Lilienfeld drückte seinen Antheil an der tiefen Trauer deS 
herzoglichen Hauses durch Bußpsalmen aus, und vereinte seine 1522. 
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