Volltext: Historische und topographische Darstellung von Lilienfeld und seiner Umgegend [6] (6 = [Abth. 1] ; [Bd. 6] : Diöcese von Sanct Pölten ; Bd. 1 ; / 1825)

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hielten durch Conrads Thätigkeit und weise Oekonomie noch 
manchen bedeutenden Zuwachs. So kaufte er von Heinrich 
von Stein, des Herzogs Vasallen und Ministerialen, eine 
Mühle in Hauseck nächst Ruprechkshofen. —- Von Hadmar 
1269- von Schönberg kaufte er ein halbes Lehen mit dem gleichge 
theilten Ebenteuerrecht: das Recht der Weide und der Insel- 
benützung in der Donau. — Von Weikars von Toppe! brachte 
er das ganze Dorf Wersenschlag käuflich an sich — und 
1290. von Bernard von Schönleiten einen Hof und einen Wald 
bey Prunsberg: anderer Erwerbungen und Käufe nicht zu ge 
denken. 
Dieß Gedeihen Lilienfelds unter Conrads Administration 
beweist, daß Herzog Albrechts Fehde mit dem Erzbischöfe von 
Salzburg, durch Lehensstreitigkeiten veranlaßt, und von Hein 
rich Abt zu Admont, dessen Erhebung zu einem Landeshaupt 
mann in Steyermark des Erzbischofes Stolz verwundet hatte, 
zu hellen Flammen angefacht, von Lilienfeld zu weit entfernt 
war, um auf dessen Angelegenheiten verderblich einzuwirken. 
Eben so wenig waren die Einfälle Iwans von Güns in Oest 
reich und Steyermark, obwohl sie mit einer Niederlage des 
Abts von Admont und des Hermanns von Landenberg begleicer 
waren, und selbst den Herzog Albrecht zwangen sich nach Neu 
stadt zu werfen, für das Kloster von nachtheiligen Folgen. 
Des Herzogs Angelegenheiten nahmen indessen bald wieder eine 
günstige Wendung; er sammelte um sich seine tapfersten Käm 
pen, brach in Ungarn ein, ließ Iwan die Schwere seines Ar 
mes fühlen, trieb ihn von Posten zu Posten, und zwang 
letztlich Güns selbst, des Grafen Bollwerk, zur Uebergabe. 
Von dein Schauplatze der Gefahr entfernt, konnte Abt 
Conrad bisher dem sich entfaltenden Wachsthums seines Klo 
sters mit Selbstzufriedenheit zusehen; aber ein Ereigniß, der 
Tod Kaiser Rudolphs, änderte plötzlich die Lage der Dinge, 
1291. und trübte den Horizont Oestreichs, und folglich auch Lilien 
felds^ Herzog Albrecht saß noch nicht fest auf seinem Throne, 
' und mit dem großen Vater sank ihm auch die mächtigste Stütze 
in die Gruft. Noch immer loderte die Fehde mir Salzburg; 
und in dem setzten Friedensschlüsse mit Ungarn, lag auch schon
	        
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