Volltext: Historische und topographische Darstellung von Pottenstein und dessen Umgegend [5] (5 = Hauptabth. 1, Der Viertel ober und unter dem Wiener-Walde ; Bd. 5 ; / 1926)

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hundert Jahre spater (zwischen 1606 und i6i5) brachte Abt 
Vitus vonOswald Stadler, dessen Haus im Altenmarkt 
mit der Badestube (cum balneo) und dem anliegenden Gar 
ten, um 160 Gulden an sein Stift. 'Auch die Niedermühle, die 
auf unbekannte Weise wieder an andere Besitzer gelangt war, 
wurde durch eben diesen Abt um 800 Gulden zurückgekauft. 
Aus der Geschichte des Marktes sind nur sehr wenige Nach 
richten auf uns gekommen. Unter dem Abte Laurenz I. ver 
lieh der römische König und Erzherzog von Oesterreich, Frie 
drich W. im 3.1448 dem Stifte Mariazell und dessen Unter 
thanen im Altenmarkt die Freyheit, alle Samstage einen 
Wochen markt zu halten, und zwar nach den Privilegien 
und der Gewohnheit anderer Marktflecken, bis zur Wider 
rufung dieser landesfürstlichen Gnade. Die Ausübung dieser 
Freyheit wurde aber in der Folge aus unbekannten Ursachen 
unterlassen, und als der thätige Abt Valentin im I. i63o 
diesen Wochenmarkt wieder einführen wollte, und die Re 
gierung den benachbarten Herrschaften darüber Bericht abfor 
derte/ setzten ihm diese, vorzüglich Jonas von Heyßberg 
zu Merkenstein (vermuthlich wegen seiner Unterthanen zu 
Pottenstein) solchen Widerstand entgegen, daß die Sache kei 
nen erwünschten Erfolg hatte. 
Bey den feindlichen Streifzügen der Türken durch diese Ge 
birgsgegenden in denJahren 1529, i53s und i683 theilte der 
Markt das traurige Schicksal des nahen Stiftes, indem er 
gleichfalls verwüstet und in Brand gesteckt wurde. Den 
26. September 1629 wurden hier auch drey Priester des Stif 
tes von den Barbaren getödtet. 
Das Alter der hiesigen Kirche, die seit ihrem Entstehen 
eine Filiale der Stifts-Pfarre Mariazell war, läßt sich nicht 
bestimmen. Im I. 1401 erwirkte Abt Georg von Nicolaus, 
Episcopus Magionensis und Weihbischofe zu Paffau, dem 
Stifte und den dazu gehörigen Capellen, darunter auch »8a* 
cello 8. Joannis Baptistae in antiquo foro« einen Ablaß 
brief ; eben so der Abt Augustin irn I. 1494 vom Passauer 
Bischöfe Christoph, der die St. Johanneskirche im Altenmarkt 
ausdrücklich eine Filialkirche nennt.
	        
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