Volltext: Historische und topographische Darstellung von Baden und dem Stifte Heiligenkreuz mit ihrer Umgegend [4] (4 = [Abth. 1] ; [Bd. 4] ; / 1825)

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ninus in seinem Reisekuche setzt die Lage von Aquae zwi 
schen Wien und Oedenburg; die Stationen der Römer hatten 
eine Entfernung von 18000 bls 28000 Schritten, das ist von 
viel' ein halb bis sieben Stunden (so wie z. 83. bey uns die 
großen und kleineren Post-Stationen). Gerade eine solche Ent 
fernung hat Baden von Wien und Oedenburg, keineswegeS 
aber Deutsch-Attenberg oder ein anderer Badeort. 
Die zu Deutsch-Altenburg aufgefundenen römischen Alter 
thümer können nur beweisen, daß auch die Heilquellen dieses 
Ortes von den Römern wegen der Nähe ihres Standlagers zu 
Carnuntum seyen benutzt worden. Ferner entdeckte man bey 
Erbauung der Wafferableitungs-Canäle, und bey der Gra 
bung der Grundfesten verschiedener Häuser, 3 Schuh tief un 
ter dem jetzigen Straßenpflaster, ein altes, aus zugerundeten 
Steinen bestehendes, und dann unter demselben, in einer Tiefe 
von 6 bis 7 Schuh, ein anderes noch älteres Straßenpflaster, 
und auch Mauern von verschiedener Dicke und Richtung, in 
denen man mehrere römische Münzen fand. Diese Thatsachen 
beweisen hinlänglich, daß schon die Römer hier Wohnungen 
hatten, und daß dieser Wohnort verschiedene große Verände 
rungen müsse erlitten haben, und öfters zerstört worden sey. 
Als die Römer genöthiget waren, ihre Gränz-Provinzen 
verschiedenen barbarischen Völkern preiszugeben, traf auch 
diese Gegend der Gräuel der Verwüstung, und die hiesigen 
Wohn- und Badegebäude der Römer wurden wahrscheinlich von 
den Barbaren zerstöret. Erst als Kaiser Carl der Große um 
das Jahr 800 die Avaren besiegte, und sein Reich bis an den 
Raabfluß ausdehnte, erschien für diese Gegend wieder ein mil 
deres Licht. Neue Ansiedler kamen hierher, und insbesondere 
machten sich die Tursonen und andere Adelige in der Gegend 
der cetischen Heilquellen und Gebirgspässe ansäßig. Zwar 
nahmen die Ungarn bald wieder Besitz von dieser Gegend, und 
hinderten das Aufblühen derselben; als aber Kaiser Hein 
rich II. dem Markgrafen Heinrich I. das zwischen den 
Flüssen Liesing, Triesting und Durra gelegene Land schenkte, 
wurde man sehr bald auf die hiesigen Heilquellen, und auf 
die zum Weinbaue geeignete Lage der Berge aufmerksam, und
	        
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