Volltext: Historische und topographische Darstellung von Baden und dem Stifte Heiligenkreuz mit ihrer Umgegend [4] (4 = [Abth. 1] ; [Bd. 4] ; / 1825)

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zwar, daß sein Sitz zu Gaden an einen Bürger von Wien, Se 
bastian Weiller, verpfändet war, der seme Ansprüche und 
Rechte im Jahr 167» um eine Summe Geldes an Franz von 
Pöppendorf und dessen Hausfrau Margareth abtrat. 
Im nämlichen Jahre i5*j\ machte auch Ursula, hinterlas 
sene Witwe und Erbrn des Hans Stoß am Himmel, mit 
diesem Franz von Pöppendorf einen Kaufvertrag, wo 
durch sie von demselben 1600 Gulden nebst einer gebührlichen 
Verehrung erhielt; dafür aber ihm ihren Sitz zu Gaden, die 
öde Veste, die Mühle, das Brauhaus, die Unterthanen, Aecker, 
Wiesen, Gehölze, Weiden, Fischweiden, nebst allem Zugehö 
rigen, Nutzen und Einkommen einantwortete. So gelangte 
Franz von Pöppendorf zum Besitze der Dorfherrlichkeit 
und der Vogteylichkeit, ungeachtet Abt Udalrich seinen 
Rechtsstreit fortsetzte, und sogar vom Kaiser Maximilian II. 
im Jahre 1672 einen Befehl erwirkte, vermöge dessen Franz 
von Pöppendorf dem HerrnAbte das Gut Gaden ab 
treten sollte. ' 
Wie das Pfarrlehen von den, auf Joachim von 
Reichenau folgenden Vogtherren benutzt wurde, ist nicht 
bekannt. Im Jahre 1667 kommt ein Weltpriester, Sebastian 
Schüßl, als Pfarrer vor. Im Jahre 1672 präsentiere Kai 
ser Maximilian II. einen Weltpriester, Caspar Schrötl, 
als Pfarrer. Dessen Einsetzung suchte Franz von Pöppen 
dorf, welcher der protestantischen Religion zugethan war, zu 
verhindern. Es ist noch ein Schreiben des damahligen Pfar 
rers zu Baden, Melchior Schrecks mel, vorhanden, von 
Leesdorf den 26. Junius 1674, worin er der Gemeinde zu 
Gaden bekannt macht, daß er ihnen am 1. Julius auf kaiser 
liche Resolution den Herrn Caspar Schrötl als Pfarrer 
installiren werde. Im Jahre ,57b brachte Pöppendorf 
einen lutherischen Pastor von Straßburg, Joseph W a l- 
b ing, nach Gaden, der sich bis zum Jahre 167c) allhier behaup 
tete. Pöppendorf fixiere ihm zur jährlichen Bestallung die 
Wohnung im Pfarrhofe, 26 Gulden in baarem Gelde, einen 
Muth Getreide, 10 Errner Wein, 10 Eimer Bier, ,2 Klaf 
ter Holz, und den Gemüse-'Zehent. Alle übrigen Einkünfte des 
B
	        
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