Volltext: Historische und topographische Darstellung von Baden und dem Stifte Heiligenkreuz mit ihrer Umgegend [4] (4 = [Abth. 1] ; [Bd. 4] ; / 1825)

Von den ferneren Schicksalen dieses Ortes ist wenig Merk 
würdiges bekannt. Am Jahre 1471 verbrannten die feindlichen 
Unga r n , unrer dem Könige Mathias C 0 r v i n u s, die 
sen Ort. Eben so wurde der ganze Ort im Jahre \ 5 c m) von den 
Türken, im Jahre 1621 von den rebellischen Ungarn, und 
rm Jahre i683 wieder von den Türken verbrannt. Das 
Stift Heiligenkreuz blieb selbst in den dürftigsten Zeitumstäne 
den im ununterbrochenes Besitze dieser Herrschaft. Abt Udal- 
rich II. fing an die jetzige Pfarrkirche, die Mühle und daS 
Schloß zu erbauen; Abt Johann VI. vollendete diesen Bau 
im Jahre *588, und der Abt Michael erweiterte und verschö 
nerte das Schloß im Jahre i65o, laut einer Aufschrift über 
dem Thore desselben. Auch der Abt Clemens stellte die von 
den Türken verbrannten Gebäude wieder her, und verwendete 
beträchtliche Ausgaben insbesondere für das Brauhaus, den 
Meierhof und den Garten. Im Jahre 1811 entstand im Meier 
hofe durch Unvorsichtigkeit eine Feuersbrunst, welche das Dach 
des Schlosses und der Wirtschaftsgebäude, und die Mühle 
verbrannte. Abt Nie 0laus II. ließ im folgenden Jahre das 
Schloß mit dem Meierhofe, jedoch ohne dem Brauhause, wie 
der Herstellen, und rückwärts des Meierhofes eine neue große 
sehenswerthe Mühle von zehn Mahlgängen erbauen. Die Auf 
sicht über diese Herrschaft führt ein Mitglied des Stiftes Hei 
ligenkreuz als geistlicher Wirthschaftsverwalter, welcher nebst 
Trumau auch die untertänigen Ortschaften Pfaffstätten und 
Münchendorf zu besorgen hat. Das Justiz-Geschäft über diese 
Ortschaften ist einem weltlichen hier wohnenden stiftsherrschaft 
lichen Landgerichts-Verwalter anvertraut. In pfarrlicher Hin 
sicht war dieser Ort früher der Pfarre Traiskirchen un 
tergeordnet. Abt Johann VI. machte im Jahre i588, mit 
Bewilligung Urbans, Bischof von Passau, Trumau zu einer 
eigenen von Traiskirchen unabhängigen Pfgrre, und vollendete 
den vom Abte Udalrich II. angefangenen Bau der noch jetzt 
bestehenden Pfarrkirche zum heiligen Johann den Täu- 
f er, mit einem nahe gelegenen Pfarrhofe. Zu den Pfarr- 
Einkünften bestimmte Abt Johanss, mit Bewilligung des 
Convents, nebst einem Hause zur Wohnung des Pfarrers,
	        
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