Volltext: Historische und topographische Darstellung von Baden und dem Stifte Heiligenkreuz mit ihrer Umgegend [4] (4 = [Abth. 1] ; [Bd. 4] ; / 1825)

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wurde diese Pfarre, mit den übrigen Pfarren des Badner 
Decanates, von dem Bisthume Passau an das Wiener Erz- 
bisthum übergeben. Die Kirche wurde von den Türken im 
Jahre i683 verbrannt/ und dann später von den Aebten des 
Stiftes Heillgenkreuz in der gegenwärtigen Gestalt wieder 
hergestellt; sie ist geräumig/ und hat nebst dem zu Ehren des 
heiligen Leonhard geweihten Hochaltare/ auch zwey Sei- 
tenaltäre, aber/ so wie der die Kirche umgebende Leichenhof/ 
keine merkwürdigen Grabmähler/ auch keine sonstigen Denk 
würdigkeiten oder besondere Stiftungen und Capitalien. Der 
Pfarrer erhalt nebst den Stolgebühren und der Bewirthschaf- 
tung der Pfarr-Grundstücke/ auch einen jährlichen Geldbey 
trag von der Ortsherrschaft zu seinem Lebensunterhalte. Das 
hiesige Schulhaus ist im Jahre »822 ganz neu, und sehr 
geräumig erbauet worden- 
Die Ortsbewohner sind alle der katholischen Religion zu 
gethan, und ernähren sich vom Ackerbaus, vom Taglohne, 
von der Viehzucht, und von einigen Handwerken. Es ist hier 
eine vorn Herrn T h 0 r n t 0 n errichtete Baumwol 
len- Spinn-Fabrik, dann, nebst dem herrschaftlichen 
'Gasthause, ein geräumiger herrschaftlicher Zehent- und Wrrth- 
schaftshof, und zwey große Mühlen am Triestingflusse. Im 
Jahre 1788 war die Seelenzahl dieses Ortes 626; im geistli 
chen Schematismus vom Jahre 1828 wird sie auf 768 ange 
geben. Außerhalb des Ortes östlich befindet sich ein großes 
k. k. Fourage-Magazin; und eine Viertelstunde davon, 
in der sogenannten Weitau, die sich bis gegen Laxenburg aus 
dehnt, ist eine große k. k. F asa neri e. Die Wohnung des 
k. k. Fasanen-Jägers gehört noch zur hiesigen Pfarre. Auf 
der zu militärischen Uebungen ganz geeigneten weit ausgedehn 
ten Ebene, wurden in ruhigen Zeiten unter der Kaiserin Ma 
ria Theresia und Joseph II. große Lustlager gehalten, 
die von Münchendorf den Nahmen erhielten. Im December 
des Jahres 1600 cantonirten hier die Truppen der k. ungari 
schen Jnsurrection von den Gespannschaften dieß- und jenseits 
der Donau, wovon das Hauptquartier in Laxenburg sich be- 
fand. Im Jahre.1800 war hier eines der größten Uebungs-
	        
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