Volltext: Historische und topographische Darstellung von Baden und dem Stifte Heiligenkreuz mit ihrer Umgegend [4] (4 = [Abth. 1] ; [Bd. 4] ; / 1825)

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entstand (nachdem Ausdrucke der Urkunde: grangia in vil- 
lam commutata 68t), dessen Besitz der Herzog Leopold der 
Tugendhafte dem Stifte Heiligenkreuz bestätigte. Dieses 
blieb im ununterbrochenen Besitze dieses Ortes, selbst dann, 
als es durch widrige Zeitverhältniffe genöthigt war, die meisten 
seiner Besitzungen zu veräußern. Im Jahre n5i kaufte der 
Abt Heinrich I. von Heiligenkreuz, vom Abte zu Mölk, 
Sighard, das hiesige Zehent-Recht. Von den ferneren 
Schicksalen dieses Ortes ist wenig bekannt. Auch die Zeit 
der Errichtung einer Pfarre allhier läßt sich nicht näher 
bestimmen. Wahrscheinlich gehörte dieser Ort, .wie die meisten 
benachbarten Ortschaften, Anfangs zur Pfarre Medling, 
wurde aber vielleicht bald, nachdem das Stift Heiligenkreuz 
zu dessen Besitz gelangte, und sich der Ort vergrößerte, zu ei 
ner eigenen unabhängigen Pfarre, mit dem Patronats-Rechte 
des Stiftes Heiligenkreuz, erhoben, und zuerst mit Welt 
priestern besetzt, welchen zum Lebensunterhalte mehrere 
Grundstücke angewiesen wurden, die vielleicht größten Theils 
jetzt noch zur Pfarre gehören, und wovon der jeweilige Pfar 
rer die Nutznießung hat. Im Jahre 1466 weigerte sich Mar 
tin, ein Weltpriester und Pfarrer allhier, dem Stifte Hei- 
ligenkreuz den Zehent von den Pfarr-Grundstücken abzurei- 
- chen; er wurde aber von dem Consistorium zu Passau zur 
schuldigen Abreichung des Zehentes genöthigt, und zugleich 
wurde dem Stifte Heiligenkreuz die Jncorporation dieser 
Pfarre bestätigt. Wann diese Pfarre zuerst mit Stifts.geist 
lichen von Heiligenkreuz besetzt wurde, weiß man nicht be 
stimmt. Dre Handschrift: Corona officialium Sanctae Cru- 
cis fängt die ununterbrochene Reihe der hiesigen Pfarrer aus 
hem Stifte He ligenkreuz mit dem Jahre 1613 an, und nennt 
>!)en ersten Pfarrer Georg Gerckhsickh. Im i^ten Jahr 
hunderte waren allhier 3i Pfarrer. Vom Monathe Julius bis 
October des Jahres i683 war die Pfarre wegen den Verwü 
stungen der Türken verlassen. Die Pfarr-Matrikeln dieses 
Ortes waren am Ende des i^ten Jahrhundertes noch bey dem 
bischöflichen Consistorium zu Passau aufbewahret, welche der 
Abt Clemens selbst gesehen zu haben bezeugte. Im Jahre
	        
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