Volltext: Historische und topographische Darstellung von Baden und dem Stifte Heiligenkreuz mit ihrer Umgegend [4] (4 = [Abth. 1] ; [Bd. 4] ; / 1825)

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kigste Jungfrau einen weiten Mantel über ihre Verehrer aus 
breitet. Hier wurde früher bisweilen Messe gelesen ; es ist 
aber über ihre Entstehung gar nichts bekannt. Im Jahre 1748 
machte Maria Francis ca Gr-sin von C ol l ore d 0, ge- 
borne Gräfin von W 0 l f ö t h a l, zu dieser Capelle eine Stiftung 
auf ein Licht für alle Samstage und Marienfeste. — Eine 
Schule besteht zu Kottingbrunn wahrscheinlich schon, seit 
hier eine ununterbrochene Reihe von Pfarrern ist. 
XI. Pfarre Klausen-Leopoldsdorf. 
Ein Dorf, eine halbe Stunde nordwestlich hinter Alland 
am Schwecharflusse , welches seine Entstehung und seinen Nah 
men dem Kaiser Le opold I. verdankt. Es waren schon 
früher einige zerstreute Hauser in dieser waldigen Gegend, de 
ren Bewohner sich größten Theils vom Tagelohne für Holz 
fällen ernährten. Damit das hier gefällte Brennholz auf eine 
leichtere Art bis zur Hauptstadt könne befördert werden, ließ 
Kaiser Leopold I. um das Jahr 1670 an den verschiedenen 
kleineren Bächen dieser Gegend mehrere Klausen anlegen, wo 
das Wasser geschwellt, und dann auf demselben das herbey- 
geschaffte Holz weiter geschwemmt würde, bis zur großen 
Klause, die er an dem Orte, wo sie sich jetzt befindet, aus 
großen Quadersteinen erbauen ließ. Von da wurde das Holz 
bis zur Klause bey Sanct Helena, und dann weiter bis zum 
Holzrechen bey Mötlerstorf geschwemmt, und von dort auf 
Wägen weiter geführt. Damit aber auch an den nöthigen 'Ar 
beitern kein Mangel sey, berief Kaiser Leopold!. Leute aus 
Ober-Oesterreich, Steyermark, Tyrol und Salzburg hierher, 
und ließ von ihnen unfern der großen Klause dieses Dorf an 
legen, welches, von ihm den Nahmen Klausen-Leopoldsdorf 
erhielt, und im Jahre 1682 aus 32 Häusern bestand. Die 
Bewohner sollten um billigen Lohn das zur Holzschwemme be 
stimmte Holz in den landesfürstlichen Wäldern fällen, und dem 
k. k. Waldamte unterthänig seyn; dafür erhielten sie einige 
Nachlassung in Hinsicht der Steuern und Gaben, auch nebstbey 
die Erlaubniß, das zu ihrer Norhdurft benöthigte Holz unent-
	        
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