Volltext: Historische und topographische Darstellung von Baden und dem Stifte Heiligenkreuz mit ihrer Umgegend [4] (4 = [Abth. 1] ; [Bd. 4] ; / 1825)

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Dormitorium), der von ao Säulen gestützt wird , ,ist die 
Schatzkammer, die mehrere schöne Kirchen-Ornate, kostbare 
Kelche und Monstranzen enthält; dann einen Dorn der Krone 
Christi, welchem der Abt Marian II. im Jahre 1799 die 
gegenwärtige Einfassung geben ließ ; endlich den berühmten 
Kreuz-Partikel, dessen Authenticität keinem Zweifel unterliegt; 
er hat die Form eines Kreuzes mit zwey Querstücken, der Stamm 
enthält in der Länge 9 Zoll; das ganze Holz ist durchaus H Zoll 
breit, und ZZoll tief, einfach und glatt. Herzog Leopold VI. 
nahm ihn im Jahre 1182 aus Palästina mit sich, und schenkte 
ihn dem Stifte im Jahre 1187. Den ununterbrochenen Be 
sitz dieser Reliquie beweisen die in den Jahren ia85,1290, i3a8 
von den Päpsten für die Feste Kreuzerhöhung und Erfindung 
dem Stifte ertheiltenAblässe. Im Jahre i336 ließ Abt Wül 
fing eine silberne Einfassung mit einer Inschrift verfertigen, 
welche letztere auf der neuen vom Abte Robert im Jahre 
1733 besorgten Verschönerung beybehalten wurde. Bey Fein- 
desgefahr rettete man dieselbe immer zuerst. 
Zu ebener Erde ist das Sommer-Refectorium, besonders 
das Gemählde von Altomonte, die 5ooo Gespeisten, sehens- 
werth, Abt Marian II. ließ es im Jahre 1792 in der jetzi 
gen freundlichen Gestalt verschönern. 
Daneben in einem capellartigen gothischen Gebäude ist der 
bleyerne Springbrunnen, dessen dreyfaches Becken von Bley 
ist; die Fenster sind von vielfärbigem Glase, und enthalten 
insbesondere dieAbbildungen der ursprünglichen Kirchen zu Klo 
sterneuburg und Heiligenkreuz, sammt der Familie des heiligen 
Leopold. 
Der Kreuzgang bildet in gothischen Wölbungen ein ziem 
lich reguläres Viereck; an der oberen Wand sind ringsuni Ge 
mählde des Lebens des heiligen Bernhard. Im ersten Gange 
von der Pforte sind die Grabsteine von 19 Stiftsgeistlichen aus 
dem 17t«* und i8te» Jahrhunderte. Der zweyte Gang wird 
zur Fußwaschung am Gründonnerstag benützt, und enthält die 
Grabsteine von3> Stiftsgcistlichen, und des Bischofes Nico 
laus, von Tribau in Slavonien, f 1402; bann der Gräfin 
Eusalis v.Vogel, 4i333; des Johann v.Neudeck,
	        
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