Volltext: Historische und topographische Darstellung von Baden und dem Stifte Heiligenkreuz mit ihrer Umgegend [4] (4 = [Abth. 1] ; [Bd. 4] ; / 1825)

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eingeweihet; er ist fünf und fünfzig Schritte lang, und vier 
zig Schritte breit, an Höhe aber ganz dem Mittelgange des 
Schiffes gleich, und wird durch sechs Säulen der Länge nach 
in vier, und der Breite nach in drey gleiche Theile abgetheilt. 
Das Presbyterium ist um zwey Stufen höher, und rings mit 
einem Geländer von grauen: Marmor umfangen. Nebst der 
Kanzel, einer Orgel, mehreren Kirchenstühlen, und dem 
Taufsteine, sind hier der. Hochaltar der Himmelfahrt Mariens, 
und zehn Seitenältäre. Linker Hand, neben dem Aufgange zum 
Thurme, ist eine alte gewirkte Tapete, die Familie des heili 
gen Leopold vorstellend, merkwürdig; sie rührt, nach der 
Aufschrift, von einem Doctor Fuchsmagen her. Daneben 
ist ein Grabstein des Abtes Conrad III., den Bischof Con 
rad von Constanz mit einer Spinne im Kelche, als An 
spielung auf das Lebensende dieses Bischofes, darstellend. Hier 
sind auch die Grabmähler der Aebte Clemens, Udalrich II., 
Johann VI. und Christoph; dann des Abtes von Schlier 
bach , Johann F r a n z (f 1644); ferner des Ritters I 0- 
hann Griffo (f i353); des Ritters Stephan von 
Ziziling (f i33i); des Ulrich von Pergau (-j- i343) ; 
des Ulrich von Eber storf, und des Otto T u r s 0 von 
Rauhenek (f i33i). Die Fenster an der linken und vorde 
ren Seite sind voll vielfarbig geschmolzenem Glase, und in 
Hinsicht der Zeichnung und künstlichen Zusammensetzung merk 
würdig ; sie sind mit dem Chore von gleichem Alter. Am An 
fange des Chores rechter Hand gelangt man abwärts in den 
Kreuzgang, und bey einer zweyten Thüre aufwärts in den 
Schlafsaal. Vorne ist der Eingang in die Sacristey, die im 
Jahre 1802 mit künstlichen Kästen verschönert wurde; rück 
wärts derselben ist der Leichenhvf der Geistlichen, wo die 
Grabmähler derAebte Alberik und Marian II. zu sehen 
sind. Daneben ist die Capelle des heiligen Bernhard, und das 
anstoßende ehemahlige Hospital, später Noviziat-Gebäude, 
und rückwärts desselben der Convent-Garten, der Bibliothek- 
Saal mit beyläufig 6000 Bänden und 800 Handschriften; 
dann das Neu- oder Studiengebäude, wo die Cleriker wohnen 
und unterrichtet werden. Neben dem großen Schlafsaale oder
	        
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