Volltext: Historische und topographische Darstellung von Baden und dem Stifte Heiligenkreuz mit ihrer Umgegend [4] (4 = [Abth. 1] ; [Bd. 4] ; / 1825)

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mit der von Wien nach Steyermark führenden Poststraße, 
und dem k. k. Neustädter-Canale. Der Ort hat an dem Schwe 
chat- oder Badnsr-Mühlbache vier Mahlmühlen, und eine 
Papierfabrik, nebst Baumwollen- und Leinwaaren-Druckereyen, 
und mehreren großen ansehnlichen Gebäuden, worunter der 
dem Ortsbesitzer, Freyherrn von Moser, gehörige sogenannte 
Traunhof, dann der Wodeckische, vormahls dem Stifte 
Reichersberg gehörige Hof, unter die vorzüglicheren gehören. 
Das Gebäude der Papierfabrik wär der, vormahls den Herren 
von Liechtenstein gehörige, so genannte Fürsten Hof. 
Die Bewohner ernähren sich vom Taglohne, von Fabriks- oder 
Handwerksarbeit, von der Viehzucht und dem Mrlchverkause, 
vom Acker- und Weinbaue. In dieser Gegend war vormahls 
ein großer Teich, welchen aber Kaiser Carl VI., als er die 
Poststraße nach Italien anlegte, austrocknen ließ. Es blie 
ben zwar noch manche sumpfige Plätze übrig; aber auch diesem 
' wurde bisher möglichst abgeholfen, .und seit der 'Anlegung der 
Badnerstraße unter der Kaiserin Maria Theresia und 
Kaiser Joseph II., und des k. k. Neustädter -Canales un 
ter Kaiser Franz I., wurde das stehende Wasser durch zweck 
mäßig angebrachte Abzugsgräben abgeleitet, der Boden 
zu Wiesen und Aeck'ern tauglich gemacht, und zugleich die 
Luft von den ungesunden faulen Ausdünstungen dadurch 
gereiniget. 
Der Ort G undramstorf wird in einigen alten Urkun 
den auch G u n d e r st o r s und G u n d e r m a n st o r f, und im 
gewöhnlichen Gebrauche Gunerftof oder Gunastors ge 
nannt. Er soll seinen Nahmen von seinem Erbauer Gun- 
rram erhalten haben, der ein Bruder des ersten babenbergi- 
schen Markgrafen in Oesterreich, Leopolds des Erlauch 
ten war., Urkundlich gewiß ist, daß dieser Ort schon in: 
zwölften Jahrhunderte vorhanden war. Markgraf L eopoldIV. 
der Heilige, schenkte im Jahre ii3o, nebst anderen Ort 
schaften, auch Guntramstorfseiner TochterBert ha zum Braut 
schatze. Später kam der Ort an die babenbergischen Herzoge 
von Mödling. Im Jahre 1282 fertigte Herzog Heinrich 
der Jüngere von Mödnng eine Urkunde zu Gun-
	        
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