Volltext: Das Decanat Groß-Gerungs und das Stift Zwetl [16,3] (16 = Abth. 2 ; Bd. 3 ; / 1838)

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die Noth zwang einige Unterthanen zu Oes bey Hasendorf, 
dem Propste Lorenz von St. ^Andrä um 22 Pfund Pfenni 
ge zu verkaufen. *) Die Nothwendigkeit wegen der seinem 
Stifte einverleibten Pfarre Windigsteig, die sich der Prie 
ster Georg von Altensteig zueignen wollte, ein Rechtsgesuch 
in Rom anhängig zu machen, vermehrte die Auslagen. Eine 
Theuerung, durch Mißwachs verursacht, in der der Metzen 
Weitzen um den bisher unerhörten Preis von 120 Silber 
pfennigen erkauft werden mußte, und die Überschwemmung der 
Stiftsgüter zu Weinzirl durch die ausgetretene Donau, ver 
größerten die traurige Lage seiner Regierung. 
Er entsagte ihr im October 1404 ganz. Ob er diesen 
Schritt aus Mißmuth freywillig gethan, oder wegen des 
Mißtrauens des Conventes in seine Kraft, von diesem ge 
zwungen worden, ist ungewiß. 
XXIV. Ulrich I. Oefferl. 
Sechs Monathe waren verflossen, ohne daß sich Einer 
im Stifte gefunden hätte, der die erledigte Würde gern sich 
aufgebürdet hätte. Am 26. May 1405 drang man sie Ulri 
chen auf, der früher, als SyndicuS, über die Gerechtsame 
des Stiftes gesetzt war, und nun als Pfarrer zu Windig- 
steig den Acker des Herrn pflügte. Jnnocenz VII., um 
dem Orden der Cisterzienser eine Quelle zu eröffnen, den 
gesunkenen Wohlstand wieder herzustellen, ertheilte 140? 
den Ordensgliedern das Recht, so erben zu dürfen, als 
hätten sie dem Erbrechte durch ihren Austritt aus den bür 
gerlichen Verhältnissen in diesem Stücke nicht entsagt. **) 
Gleichwie aber diese Erlaubniß keine fruchtbringende Folge für 
Zwetl hatte, eben so wenig half es diesem Stifte, das es 
Jnnocenz in seinen besondern Schutz nahm, als die Unru 
hen über die Vormundschaft des zehnjährigen Albert V. in 
*) .Archiv. Ducumburg. 
**) Mauuscript. biblioth, Zwetl.
	        
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