Volltext: Das Decanat Groß-Gerungs und das Stift Zwetl [16,3] (16 = Abth. 2 ; Bd. 3 ; / 1838)

61 
bert an den päpstlichen Hofgeschickt hatte, eine neue Bestätigungs- 
Urkunde der Vereinigung/ indem dieser vorzustellen den Auftrag 
hatte, daß die vereinigten Pfarren dem Stifce bey 400 Mark 
Silber eintragen würden; ja der Pabst befreyte sogar aus be 
sonderer Gnade die vom Abte zu Zwetl auf die seinem Stif 
te incorporirten Pfarren präsentirten Priester von der Pflicht, 
von den Bischöfen um die Investitur anzusuchen. Diese er 
neuerten Gnaden Bonifaz des IX. mußten dem Bischöfe 
von Passau bekannt gemacht werden. Ein Notar von Bud- 
weis aus der Prager Diöcese übernahm es, die erlangte 
Bulle an der Kirchenthüre zu Paffau anzuschlagen, und 
stellte darüber alsogleich 1390 dem Abte Albert eine Urkun 
de aus. Die Reisekosten der Abgesandten zu dem Oberhaupte 
der Kirche, die Entrichtung der Taxen für die Ausfertigung 
der Bullen, die Bezahlung des Budweiser Notars, verur 
sachten dem Abte beträchtliche und empfindliche Auslagen, da über 
dies; noch 8 Talente zum Generalate zur Erhaltung des Or- 
dens-Procurators bey der päpstlichen Curie, und zur Herstel 
lung der verödeten Klöster des Ordens verwendet werden 
sollten. 
Von den Einverleibungen der Pfarren war bis jetzt 
nur eine zu Stande gekommen, nähmlich 1398 die von 
Windigsteig, wohin Abt Albert, nach Absterben des Pfarrers, 
seinen Stiftsgeistlichen Ulrich Offert setzte. Aber der Pfarrer 
Georg von Vitis beunruhigte mehrere Jahre diesen neuen 
Pfarrer, so wie auch Stephan der Pfarrer zu Wertra, 
und Johann der Capellan zu Loys, dem Stifte vielen Ver 
druß machten, ohne daß angeführt wird, warum sie gegen den 
Abt Albert feindlich gesinnt- waren, der sich 1400 genöthigt^ 
sah, den Abt Patricius von den Schotten, der als Richter 
und Beschützer der Privilegien der Cisterzienser Klöster in 
Österreich aufgestellt war, gegen diese Widerspräche anzu 
rufen. Er forderte sie vor sich, und sprach über sie, weil 
sie sich vor ihm zu erscheinen weigerten, den 5. May den 
Kirchenbann auS; wodurch sie nur noch mehr erbittert 
wurden.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.