Volltext: Das Decanat Groß-Gerungs und das Stift Zwetl [16,3] (16 = Abth. 2 ; Bd. 3 ; / 1838)

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andere Besitzung zu Reut. Cardinal Guido, ein Cisterzienser, 
hielt i/67 zu Wien ein Provinzial - Concil, bestätigte bey 
dieser Gelegenheit dem Stifte Zwetl die Pfarren, über 
welche es das Patronatsrecht erhalten wird, wenn anders der 
Diöcesanbischof dazu einwilliget und die Seelsorge nicht ver 
nachlässiget wird. Das Concil hatte auch die Sittenverbes 
serung der Laien und Geistlichen zum Gegenstände, und 
trug unter andern Vorschriften den Bischöfen auf, in Begleitung 
zweyer Cisterzienser - Äbte, die nicht exemten Klöster zu unter 
suchen, und nöthigenfalls zu reformiren. Die Exemten be 
kamen andere Visitatoren*). Der Abt von Heiligenkreuz als 
Vaterabt (pater immediatus), weit von diesem Stifte die 
ersten Mönche nach Zwetl kamen, untersuchte das Betragen 
Conrad und entsetzte ihn seiner Würde, **) als eben Bischof 
Peter von Paffau daselbst einen Altar weihte, und wahrschein 
lich zu der Absetzung mitwirkte. Ursache davon waren die Kla 
gen der Geistlichen über ihres Abtes zu häufigen Umgang 
mit den böhmischen und österreichischen Adel, und die sträf 
liche Nachgiebigkeit gegen die Forderungen Heinrichs von 
Chuenring zum Schaden des Stiftes. Setscho von Budweis 
zu Wititschrn schenkte mit seiner Gattinn Gisela, geborner Chu 
enring, das Dorf Reinprechts bey Weitra, mit der Ein 
schränkung, an das Stift Zwetl, daß es dem Bruder Gise 
las, Heinrich, freystehen solle, dieses Dorf um 200 Mark 
Silber vom Kloster einzulösen. Das Dorf wurde zerstört, 
(ein nicht ungewöhnliches Ereigniß in jener fehdelustigen Zeit) 
und Heinrich suchte den Abt dahin zü bringen, die 200 Mark 
auf 200 Pfund Pfennige herabzusetzen. Conrad verlangte, 
daß der Chuenringer sich auch beym Convente um die Errei 
chung seines Wunsches bewerben sollte; war aber als dieser nicht, 
erschien, schwach genug, für sich allein die so bedeutende Ver 
ringerung der Ablösesumme einzugehen, und somit den 
Hauptgrund zu seinem Sturze zu legen. Seine Stelle nahm 
*) Hans.iz Germ. sac. I. 411, Gone. Vien, apud Hardum 
Tom VII. 584. 
**) Hansiz Germ. sac. k. 412.
	        
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