Volltext: Das Decanat Groß-Gerungs und das Stift Zwetl [16,3] (16 = Abth. 2 ; Bd. 3 ; / 1838)

30 
die Achtung seines Oberhirten, und erhielt 1260 von diesem 
nebst andern Abgeordneten, den Auftrag, die widerspenstigen 
Wiener dahin zu bringen, den Geldbeytrag abzureichen, den 
der päpstliche Abgeordnete Johann von Okra einsammelte, 
um gegen einen gefürchteten Einfall der Tartarn kräftige 
Vorkehrung treffen zu können*) **). König Ottokar rühmt die 
Gastlichkeit dieses Abtes, mit der er seine böhmischen Ritter, 
die häufig in das Stift kamen, weil die Heerstraße vorbey 
ging, aufnahm, und nimmt deßwegen die Unterthanen des 
Stiftes gegen die Städte Krems und Eggenburg in Schutz, 
welche diese, wie die eigenen Bürger, besteuern wollten. Die 
unglückliche Gemahlinn Ottokars spricht die Unterthanen des 
Klosters im Gebiethe von Altenpölla, über das sie, (nach dem 
Ausdrucke der Urkunde) aus besonderen Rechte herrsche, von 
dem Erscheinen vor fremden Richtern frey. Eben diese Mar» 
gareth verehrt der Stiftskirche einen rothseidenen Ornat und 
einem schwarzen Vespermantel mit goldenen Blumen gestickt, 
aus deren Kelchen Adler nnd Löwen hervorragen. Eine be 
deutende Schenkung aus dieser Zeit war das Dorf Etzen 
schlag (nun Mazlesschlag) durch Wulfhild von Tyrna. Die 
Laienbrüder Leo (früher ein wohlgelittener Diener Friedrich 
des Streitbaren) und Heinrich kaufen eine Besitzung zu Kam, 
mern für die Krankenstube der Laienbrüder zu Zwetl; Pal 
tram, Bürger zu Wien undGozo Bürger zu Krems geben 60 
Talente, womit Conrad das halbe Dorf Klein-Schönau an 
sein Stift brachte. Fünf und ein halb Talent jährlicher Ein 
künfte zu Wölkersdorf, bey Hadersdorf, veräußerte Ludmilla 
von Reisch Tochter des alren von Witigo dem Abte um 20 
Mark Silber, um ihre Schwester Catharina, die ein Cister- 
zienser Nonnenkloster stiften wollte, zu unterstützen. Diese 
Catharina wird ein Jahr nach der 1265 ausgestellten Kaufs 
urkunde „die gewesene Ädtiffien von Tuschenawitz genannt. 
Den Stiftshof zu Vösendorf vertauschte.Conrad um eine 
*) Wiener Jahrbücher der Literatur 40. Band, Anzeigeblatt S- 
35.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.