Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

mähendes Gras wächst. ES ergibt sich ferner aus dieser Ur 
kunde., daß zur Zeit der Stiftung des Klosters, die nun in 
dem angegebenen Bezirke liegenden Orte Haslau, Raben- 
than und Oberstrahlbach noch nicht gegründet waren. 
Conrad III., der sich hier, wie in andern von ihm 
ausgestellten Urkunden vermuthlich darum, weil Conrad I. 
nicht zu Rom gekrönt wurde, den Zweyten nennt, erwies 
dem Stifte dadurch eine große Gnade, daß er es von jeden 
Vogte befreyet. Die Vögte, ursprünglich bestimmt, innere 
Streitigkeiten im Gebiethe eines Stiftes beyzulegen, in 
peinlichen Gerichtsfällen den Vorsitz zu führen, auf die 
Sicherheit der Heerstraßen zu sehen, und die Güter eineS 
Stiftes zu vertheidigen, erhielten dafür gewisse Einkünfte 
und Vorrechte, mit welchen sich aber viele Vögte nicht be 
gnügten, und den Stiften Schaden machten, sich auch Gü 
ter desselben zueigneten. Sie drückten die Unterthanen bey 
Sterbfällen, übertrieben die Forderungen an Hafer, indem 
sie für jedes ihrer vielen Pferde mehrere Metzen als Vogt 
futter verlangten, jährliche Abreichung von Lebensmitteln und 
die Robor für sich begehrten, und das jii8 albergariae, 
b. i. das Recht im Stifte übernachten zu dürfen, unbillig 
auf viele Nächte, und auf alle Besitzungen des Stiftes 
ausdehnten. 
Jnnocenz II. bestätigte die Stiftung Zwetls ebenfalls 
und verlieh demselben bedeutende Rechte. 
Seine Heiligkeit bestätigt dem Abte Hermann die Be 
sitzungen seines Klosters, erklärt, daß es von den selbst ge 
bauten Gründen, und in eigener Wirthschaft erzielten Thie 
ren keinen Zehent geben dürfe, und daß die Aebte von Zwetl 
die Consecration ihrer Kirchen und Altäre, und die höheren 
Weihen ihrer Mönche von dem Diöcesan - Bischöfe verlangen 
sollen, der diese Mühewaltung umsonst zu leisten har. 
Ware aber dieser nicht mit Rom in Gemeinschaft, so ge- 
starret er den Zwetler Aebten diese Handlungen von jedem 
andern mit Rom in Gemeinschaft lebenden Bischöfe verlan