Volltext: Das Decanat Groß-Gerungs und das Stift Zwetl [16,3] (16 = Abth. 2 ; Bd. 3 ; / 1838)

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der Markt Pertholz steht, erstreckte, nannte man diesen Be 
zirk: Berg am Holze, Bergholz, woraus Pertholz entstand. 
So meint es der Dominicaner Hiacinth *). Andere halten 
dafür, der Gründer der ersten 'Ansiedlung in dieser Waldge 
gend habe Berthold geheißen, und ihr seinen Nahmen ge 
geben. Wann hier die Axt dem Walde freyes Feld abge 
wann, ist nicht bekannt. Die Cultur der ganzen Gegend 
wird den Chuenringern zugeschrieben, die unter Markgraf 
Leopold dem Schönen ober dem Mannhartsberge heimisch 
wurden. Ein Theil ihres weit ausgedehnten BesitzthumS 
ging durch Kaiser Rudolph I. an die Meissauer über. 1396 
gaben die Karthäuser zu Agysbach dem Hanns von Meiffau 
ihr Gut zu Berichtolds, das er ihnen gestiftet hatte, gegen ein 
anderes, das zu Turn in der Pfarre Rana lag, und aus 
zwey Lehenhausern und fünf Hofstätten bestand, wieder zu 
rück **). Kaiser Maximilian II. redet 1571 von einem al 
ten Straßenzuge, der vonZwerl nach Freystadt durch Perl- 
holz geht ***). Das Gut oder „Aigen" Pertholz gehörte 
einst den Herren von Rapotenstein. Achatz von Landau zu 
Rapotenstein hat dieses Gut sammt 5 Unterthanen zu Stein 
bach 1598 dem Sigmund Petschacher verkauft, der den in 
Steinbach gelegenen Edelsitz Wasserhof besaß. Sigmunds 
Vermögens-Verhältnisse nöthigten ihn von dem Bürger und 
Handelsmann zu Wien, Hanns Leutner, Geld aufzuneh 
men. Unvermögend zu bezahlen, mußte er Pertholz und 
Wasserhof Leutnern, der gegen ihn 1605 die Executive 
führte, überlassen, nach dessen Tode die Erben 1635 diese 
nun vereinten Güter dem kaiserlichen Oberaufschläger Veit 
Eder verkauften, der sie 1650 seinem Schwager dem Ritt 
meister Ernest Petschacher um eine nicht genannte Summe 
gab. Auch dieser behielt sie nicht lange, und verkaufte sie 
1652 dem Freyherrn Ferdinand Rudolph Leisser, durch den 
*) Topographia Windhag ana* 1673 Vienne. 
**) Kaiserliches Archiv zu Wien. 
***) Kurz Handelsgeschichte S.'377.
	        
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