Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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durch einen vom Kaiser Maximilian II. bestätigten Vergleich 
beendet wurde, in welchem genau bestimmt war, „wie es 
künftig mit den Unterthanen zu Obernkirchen An- und Ab- 
farth, Ersetzung eines Richters, in Todesfällen, Straf- und 
Wandel, auch Erscheinen der Unterthanen vor der Obrigkeit 
gehalten werden solle" *). Im Jahre 1670 ging mit die 
ser Pfarre eine große Veränderung vor. Las Stift Lam 
bach brachte mit Consistorial-Bewilligung von der oberöster 
reichischen Pfarre Gaspoltshofen, die Vicariate Aichkirchen 
und Neukirchen an sich, trat aber dafür derselben die Pfar 
re Obernkirchen ab. Zu Obernkirchen gehörten die Filiale 
St. Pankraz, von der schon bey Wurmbrand die Rede war, 
und die Wallfahrtskirche St. Ulrich, von welcher der Pfar 
rer Augustin 1530 sagt: „als meine Vorfahrer von der 
Kirchfahrt St. Ulrich klmeralia und andere Rechte bezogen 
haben, konnten sie leicht dem Convenre zu Lambach jährlich 
5 Pfund Pfennige geben, da aber dieses nicht mehr ist, bin 
ich mit dieser Abgabe zu sehr beschwert" **). Es ist zu be 
dauern, daß er sich nicht umständlich erklärt, warum das al 
te Verhältniß Obernkirchens mit St. Ulrich aufgehört habe, 
denn leider ist diese Kirche verschwunden, ohne eine geschicht 
liche Spur zurückzulassen, die über ihr Entstehen, ja selbst 
über den Platz ihres Bestehens Aufschluß geben könnte. Ein 
Grabstein an der Friedhofmauer mit einem eingemeißelten 
Kreuze, unter dessen Querbalken rechtS und links ein Kind 
ist, mit der Jahrzahl 1625 veranlaßte die Sage, daß des 
lutherischen Pfarrers zwey ertrunkene Kinder hier beerdiget 
worden seyen, während der katholische Seelsorger in dem 
nahen Dorfe Siebenberg wohnte. DaS Kirchengebäude ist 
sehr alt, der einige Schritte entfernte Karner, mit einem 
Altare der h. Barbara, enthielt eine sehr große Menge Ge 
beine, die 1806 daraus entnommen wurden. 
Hierher waren 1777 eingepfarrt, Obernkirchen, Sei? 
*) Hofkammer Archiv. 
^Wassion von 1530 in der Landschaft-Buchhaltern).