Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

kieset. *) Simon Kästner bestiftete sie 1633 mit einem Grund 
stücke für eine jährliche Seelenmesse. Der Pfarrer von Obern- 
kirchen verlangte.immer eine Gerichtsbarkeit über die Temporalien 
dieser Capelle, Stift Zwetlwidersprach aber beständig. DieZeit 
nagte, an ihr, und auf das Verlangen des Pfarrers zu Obern- 
kirchen, der Prälat vonZwetl, dem die Kirchenrechnung davon 
gelegt werde, möge für ihre Wiederherstellung sorgen, 
wurde 1736 die Pankratz - Statue von dem alten auf einen 
schicklichern Platz übertragen, mit einer Steinmauer, wie 
.eine Feld-Capelle, umgeben, und mit einer Glocke versehen. 
Bey der alten Pankratz - Capelle war auch ein Opferstock, 
den die Pfarre Obernkirchen für zu dieser Capelle gehörig 
ausgab, das Stift Zwetl aber als zu einem Kreuze gewidmet 
erklärte, das vor dem Capellenbau aufgerichtet worden war. 
Es war sogar nöthig einen Vertrag darüber 1674 zu errichten, 
daß das Geld aus dem Opferstocke von dem Zwetler Prälaten 
zum Besten der Capelle verwendet werde. Darum wurde 
Immer über diesen Stock auch eine abgesonderte Rechnung ge 
führt, die Staunen macht, daß man wegen geringen Ein 
kommen so viele Umstände machte. Der Ordnungsgeist der 
Über das Kleine wie über Großes wachte, und die Vorsicht 
damit nicht von geringen Gegenständen Beweise für zukünf 
tige größere Streitgegenstände hergeleitet werden können, 
verursachte eine so ängstliche Verwaltung. Pfarrhof und 
Schule sind mit der Gründung der Pfarre gleichzeitig. 
Hierher sind eingepfarrt: 
1. Wurmbrand mit 180 Seelen, dem Stifte Zwetl ^ge 
hörig. Albert von Pruck verkauft dem Stifte hier 1289, 
Einkünfte, die beynahe von dem ganzen Dorfe bezogen wer 
den. Otto von Rastenberg stiftet 1293 dem Kloster dazu 
noch zwey Lehen und die Holzmühte. Wie viele Ritter hier 
Besitzungen hatten, zeigen der 1305 gemachte Verkauf des 
Michael von St. Veit, der mit dem vierten Theile der Burg 
Rastenberg auch ein Pfund Pfennige vom Oedrecht zu 
*) Klosterrath Archiv»