Volltext: Das Decanat Groß-Gerungs und das Stift Zwetl [16,3] (16 = Abth. 2 ; Bd. 3 ; / 1838)

177. 
das zu Wien errichtete General-Seminar schicken mußte. 
Obwohl durch die Errichtung neuer Pfarren, mehrere seiner 
Geistlichen dem Stifte entnommen wurden, baute er mit 
Freude die Pfarrhöfe zu Etzen, Wurmbrand, Strahlbach, 
Siebenlinden, Großinzersdorf, und die Schulen an diesen 
Orten, staltete die Capelle zu Strahlbach in eine Kirche um, 
gründete die Kirche zu Wurmbrand neu, versah die zu Sie 
benlinden mit einem Thurme, weil er das Wohlthätige der 
neuen Pfarr- Gründungen erkannte, und die Ehre Gottes 
gern beförderte. Aus letzterer Ursache kaufte er einen schö 
nen schwarzen, und drey andere Ornate. 
Rainer sollte in der Schule mannigfaltiger Leiden ge 
übt werden. Bey dem Antritte der Regierung Kaiser Jo 
sephs hatte sich um Zwetl aus unbekannten Quellen das 
Gerücht verbreitet, der Kaiser gewähre durch vier Monathe 
den Unterthanen jede Gnade, um die sie bitten würden. 
Die Stifts-Unterthanen sahen jede Last als eine Ungerech 
tigkeit an, über die sie sich beschwerten, und den zwar 
strengen, doch gerechten Prälaten, hart anklagten. Er recht 
fertigte sich vollkommen, zeigte, daß er im Gegentheile, 
gegründete Ansprüche auf den Dank seiner Kläger hätte. 
Sie wurden daher höchsten Orts mit Ernst angewiesen, 
ihre alten Schuldigkeiten zu leisten. 
Größere Leiden erwarteten ihn im Stifte selbst. Jo 
achim Hagenmüller, der sich ihm nach der Wahl freundlich 
genähert hatte, in der Folge aber gegen ihn erkaltet war, 
drückt sich hierüber so aus: „Mitten unter diesen löblichen 
Bemühungen (des Prälaten) entstanden unter einigen Wid 
riggesinnten häusliche Unruhen, die endlich einen ärgernden 
Ausbruch nahmen. Rainer wich demselben auf höheren Wink, 
legte die Verwaltung mit Beybehaltung des Titels eines 
Abtes von Zwetl nieder." *) 
*) Wlanan Gesch. d. öfter. Clerisep IX. Band, Supplemente 
Seite 108. 
Decanat Gerungs. 12
	        
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