Volltext: Das Decanat Groß-Gerungs und das Stift Zwetl [16,3] (16 = Abth. 2 ; Bd. 3 ; / 1838)

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die Kaiserinn bath / dieser Administration enthoben zu wer 
den, die auch seine Bitte erhörte. Als sich nach des Abtes 
Robert von Heiligenkreuz Tode eine so große Schuldenlast 
zeigte, daß die Regierung anrieth, keinen Prälaten wählen 
zu lassen, nahm Rainer wieder seine Zuflucht zum Throne, 
und bewirkte die Genehmigung zu einer Wahl. Rainer über 
nahm 1756 die Leitung der Wahl, und war so glücklich durch 
die Starke seiner Gründe däs Convent zu bestimmen, den 
ihm als trefflichen Ökonom wohlbekannten Atberick Fritz, zum 
Vorsteher zu erheben. Er stellte ihn dann der Kaiserinn vor, 
die ihr Zutrauen auf ihn von neuem durch die Worte bewies: 
Weil er ihnen recht ist, so ist er mir auch recht. Worauf sie 
zu dem Neuerwählten sagte „Diesem Prälaten müssen sie ob- 
ligirt seyn, denn wenn er nicht gewesen wäre, so hätte ihr 
Kloster keinen Prälaten, und nochmahl sage ich es ihnen, 
dem Prälaten zu Zwetl haben sie es zu danken, daß ich die 
Wahl ertaubet, denn er ist gutgestanden." Als er ihr seine 
Ernennung zum General - Vicar anzeigte, urn ihre Zustim 
mung und um die Erlaubniß die Visitations-Reise machen 
zu dürfen bath, erkundigte sie sich um den Zweck dieser Visi 
tationen, und beauftragte ihn, auch die Vermögens-Ver 
waltung in den Stiften zu untersuchen, und ihr darüber 
Bericht abzulegen. 1765 bewog er die Kaiserinn zu gestatten, 
daß der Abt Dominik von Lilienfeld zum General-Capitel 
nach Cisterz reisen durfte, und gab ihm den Prior von Zwetl 
Placidus Affiem zum Begleiter. Später überreichte er ein 
zum Besten des Staates so gründlich bearbeitetes Gutachten, 
daß ihm Graf Harrach darüber ein sehr verbindliches Schrei 
ben zuschickte, und die Kaiserinn aber ihm öffentlich ihre voll 
kommenste Zufriedenheit kund gab. 
Auch auf den Dank des Stiftes hat Rainer gerechten 
Anspruch, weit er auch für dessen zunehmende Wohlfahrt 
besorgt war. Mußte er auch in den ersten Jahren aus der 
schon angezeigten Ursache manche Realitäten verkaufen, wor 
unter die vorzüglichsten Weingärten, der Freyhof zu Lan- 
genlois, und die Föllesmühle waren, so hat er aber
	        
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