Volltext: Das Decanat Groß-Gerungs und das Stift Zwetl [16,3] (16 = Abth. 2 ; Bd. 3 ; / 1838)

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) Klosterrath Archiv. 
ihm daS Stift Göttweig 15000 fl. in der langen Münz§. 
Am 8. September 1625 endete ein Schlagfluß die Sorgen 
des vielgeliebten Abtes, der erst 48 Jahre alt war. Abt 
Christoph von Heiligenkreuz schlug dem Klosterrathe vor, 
wegen der üblen Lage des mit 36355 fl. Schulden belaste 
ten Stiftes Zwetl, die Inventur, Wahl und Installation 
mitsammen vorzunehmen. Kaiser Ferdinand II. billigte die 
sen Vorschlag, nur sollte die Wahl nicht vor der Hofreso 
lution bekannt gemacht, und auch Einer zugleich auf den 
Fall postulirt werden, wenn die Wahl dem Kaiser nicht 
anständig seyn würde. Die sechs Eonventualen wählten am 
9. November 1625 den 
XLYIII. Martin II. Günter, 
mit 4 Stimmen zum Abte, und postulirten in Rücksicht 
auf die vor der Wahl angenommene Bedingniß den Prior 
von Heiligenkreuz, Johann Benz. Dem Gewählten wurde 
einstweilen die geistliche und weltliche Verwaltung überge 
ben, und dem Kaiser vom Klosterrathe der Postulirte an 
gerühmt, weil Martin zwar tauglich, aber ein unvortheil- 
hafteö Äußeres habe. Im Jänner 1626 wurde Martin nach 
Wien gefordert, und scheint ein günstiges Urtheil für sich 
erworben zu haben, denn die Genehmigung seiner Wahl 
wurde den 7. Juny bekannt gemacht, und seine Einsetzung 
den 15. desselben Monathes vorgenommen. *) Günter, ge 
boren zu Miglitz in Mähren, trat 1616 in daS Stift, 
und war bey seiner Wahl Pfarrer zu Zistersdorf. Er war 
sehr sparsam, weil er das verschuldete Stift wieder in Auf 
nahme zu bringen suchte. Seine Einschränkungen machten 
ihm das Convent sehr abgeneigt, das aber Abt Ignaz von 
Lilienfeld, als Commissär des Ordens-Generales, wieder zur 
Ruhe brachte. Durchmärsche der Truppen nach Böhmen, 
Lieferungen zur Armee, die gastfreye Aufnahme geflüchteter
	        
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