Volltext: Das Decanat Groß-Gerungs und das Stift Zwetl [16,3] (16 = Abth. 2 ; Bd. 3 ; / 1838)

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der Stiftung seiner Ahnen/ begraben zu dürfen, gestattete 
n* es nur mit dem Bedinge, daß kein akatholischer Pastor da 
bey erscheine, und kein deutsches Lied, (damahls nur hier 
zu Lande bey den Nichtkatholiken im Gebrauche) ertöne. 
Um den Anstand gegen die Familie nicht zu verletzen, trug 
er ihm an, den Jüngling von dem Convente zur letzten Ru 
hestätte-geleiten zu lassen. Er entfernte den Aufseher über 
die kais. Jagdhunde im Stifte, weil er von dem Verlangen 
das h. Abendmahl unter beyden Gestalten zu empfangen 
nicht abstehen wollte. Auch der Zustand der Stiftskirche 
war ein besonderer Gegenstand seiner Sorgen; er besorgte 
die Herstellung der großen Orgel; verwendete über 3000 st. 
auf Priesterkleider und Kirchengeräthe; verschönerte die Tho 
mas-Capelle und rettete die Magdalena-Capelle zu Kammern 
von ihrem Verfalle. 
Wachsam über die Rechte deS Stiftes, gestattete er 
nicht, daß sich Leonhard von Kunigsberg, die Vogtey über 
Weiffenalben anmaße; er beschwerte sich bey der Regierung, 
als Wilhelm von Zelking den Schönauern erlaubte, die dem 
Stifte einverleibte Pfarrkirche Schönau zu verlassen, um 
akatholische Prediger zu besuchen, und aus ähnlichem Grun 
de über Georg Kraft zu Meyres, und den Freyherrn von 
Prag zu Engelstein. Den Vermögensstand des Stiftes mehrre 
er beträchtlich, und bedauerte es sehr, daß sein Verwenden 
fruchtlos war, die von Alters hergenossene Salzspende von dem 
Erzbischöfe von Salzburg wieder erlangen zu können; der 
sie nur als eine Gabe, ohne zu selber verbunden zu seyn, 
ansah. Viel glücklicher war er jedoch in andern Unterneh 
mungen. Es brachte ihm viel Vortheil, daß er die Pfarre 
Hadersdorf in Bestand nahm. Den von seinem Vorfahren 
verpfändeten Gütern hatte er nebst den schon besprochenen 
die Unterthanen zu Wizen, Niedernondorf, ein Haus in 
der Stadt Hwetl, und den Hof zu Nußdorf eingelöst. Der 
Hof zu Niederwaldenreuth fiel unter ihm, nach dem Tode 
dessen, der ihn als gedungen besaß, dem Stifte heim. Er
	        
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