Volltext: Das Decanat Groß-Gerungs und das Stift Zwetl [16,3] (16 = Abth. 2 ; Bd. 3 ; / 1838)

124 
Eine Wiedereinführung der genauen Beobachtung der 
Ordens- Satzungen war ihm das dringendste; denn er 
wüßte/ daß die Klage nicht nur über den Verfall der Klo 
sterzucht Mitursache des gesunkenen -Vertrauens/ und ^Vor 
wand, oft auch Grund der Unterdrückung vieler Rechte und 
Vorzüge war/ deren sich die Klöster bey geregelterem Leben zu 
erfreuen hatten. Die vorher Mißvergnügten seines Hauses, die 
sein Gelangen zur Abtey, weil es gegen die Ordens- Sta 
tute geschah, zum Schilde ihres Ungehorsams machten, ent 
fernte er aus dem Stifte; den jungen Georg nach Sal- 
mansweih; Christian Joseph in ein nicht bekanntes Stift, 
und Onuphrius und Mathias auf zehn Jahre um irgend 
wo in der Seelsorge zu arbeiten. Nach Cisterz zum Gene 
rale schickte er den P. Vincenz, um ihm Vorschläge alle 
Ordens - Klöster in Österreich betreffend, vorzutragen, und 
seine Meinung darüber zu erfahren. In welchem Geiste sie 
gemacht, wie wichtig sie gewesen, ist daraus zu entnehmen, 
daß ihn der General auch noch zum Visitator in Steyer- 
mark, Körnchen, Krain und Croatien ernannte. Nicht min 
der beurkundet seinen Eifer das Besorgniß für das Beste 
des Ordens Abt Johann Neuner von Säüsenstein, der 
1605 gegen den General äußerte: Ulrich sey gesonnen sein Vi- 
cariat nieder zu legen, und ihn dringend bittet, es ja nicht 
zu gestatten, weit nur ihm die Wiederaufrichtung des ge 
fallenen Ordens, und die Verbesserung der fast ganz außer 
Acht gelassenen Klosterzucht zu danken sey, und weil er 
allein die Exemtion des Ordens rettete. Nux zu bedauern 
war es, daß er den zurückgekehrten Mathias ihn reuig und ge 
bessert wähnend, sein Vertrauen geschenkt, und ihm das 
Priorat übergeben hat, der sich Vergehen erlaubte, die er 
schwer bestrafen mußte, und die seine Landes- Verweisung 
zur Folge hatten, die man nur über die vom Glauben Abge 
fallenen verhängte. Im Geiste seines Freundes Klesel betrach 
tete er die Aufrechthaltung der Verordnungen der katholischen 
Kirche, die wichtigste Pflicht des ihm verliehenen Amtes. Als Jo 
hann Ladislaus von Chuenring verlangte, seinen Sohn in Zwetl,
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.