Volltext: Das Decanat Groß-Gerungs und das Stift Zwetl [16,3] (16 = Abth. 2 ; Bd. 3 ; / 1838)

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*j Archiv der k. Lehenstube. 
Adels gehalten. 1529 hatte Erasmuö die unangenehme und 
kostspielige Pflicht den Bischof Johann von Zeug durch acht 
Monathe von vier Mann im Stifte bewachen zu lassen*), 
der von hier aus sich dem Könige Ferdinand unterwarf. 1533 
mußte Erasmus auf Befehl der Regierung die Nonnen und 
die Äbtissinn, des durch die Türken zerstörten Klosters St. 
NiclaS auf der Landstraße, in St. Bernhard einführen. 1537 
ging der Pfarrhof zu Zistersdorf in Feuer auf. 
Nach einer Einlage mußte das Stift für sich, und sei« 
ne Höfe und Pfarren 284, für die Unterthanen 664 Pfund 
Steuer entrichten. 1543 legte der berühmte Orgelbauer 
Jacob Königswerth von Zwetl Profeß ab. Er wurde im fol 
genden Jahre von dem Wiener-Magistrate mit Einwilligung 
des Abtes nach Wien berufen, um die Orgel bey St. 
Stephan auszubessern, und zu vergrößern, bey dieser Arbeit sah 
ihm König Ferdinand zu, und machte ihm dem Antrag für 
die St. Veirskirche zu Prag eine neue Orgel zu bauen. Ja 
cob entschuldigte sich mit seinem Alter, doch Erasmus benützte 
ihn, um in der Stiftskirche eine neue zu bauem Im Jahre 
1543 hatte Erasmus das Vergnügen, daß seine Schwester 
Amalie zur Äbtissin deS Benediktiner Nonnenstiftes Goeß in 
Steyermark erwählt, und sein Profeß Simon als Abt nach 
Heiligenkreuz postulirt wurde. Die Äbtissinn zu St. Bern 
hard ersuchte ihn, ihre Nonnen, die schon sechs Jahre im 
Orden waren, einzusegnen. Beauftragt, mit dem Abte von 
Atrenburg, im Kloster St. Bernhard im Beyseyn des Vog 
tes Hanns von Puchhaim, ein Inventarium aufzunehmen, 
schloß er den Vogt davon aus, machte der Regierung darüber 
die Anzeige, daß er sich durch die noch unangetasteten Privi 
legien des Ordens für berechtiget gehalten habe, den Herrn 
von Puchaim keine Theilnahme bey diesem Geschäfte zu ge 
statten. Das letzte, was Erasmus vollbrachte war die An 
legung des großen Teiches bey Rudmans. Er starb am 1. 
May 1545.
	        
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