Volltext: Das Decanat Groß-Gerungs und das Stift Zwetl [16,3] (16 = Abth. 2 ; Bd. 3 ; / 1838)

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den, weil päpstliche Privilegien sie davon lossprechen. Man 
erwiederte: Für ihre Person als Äbte gelte diese Exemtion 
allerdings/ aber um der Ehre wegen/ und statt ihren, auf 
den mit den Stiften vereinten Pfarren ausgesetzten Vica- 
rien, mochten sie den Sitzungen beywohnen, und ein sub- 
siäiuw charilativum (freywillige Beysteuer) von 2000 ff. 
geben. Aber auch dieses verweigerten die Cisterzienser, Wolf 
gangen an der Spitze, und entfernten sich aus Paffau. Diese 
Weigerung muß mit vieler Bescheidenheit vorgetragen worden 
seyn, weil der Bischof der Bitte Wolfgangs die Mauthfrey- 
heit der Zwetlerischen Salzstiftung durch das Paffauergebieth 
zu bestätigen, geneigtes Gehör gab. 
Die Kriege des Kaisers; die zu veranstalteten Züge 
gegen die Türken, für die man sammelte und Steuern aus 
schrieb, ohne sie zu verwirklichen, verursachten unserm Abte 
große Kosten. Die zu Krems 1495 den 13. December ge 
haltene Zusammentrettung mehrerer Prälaten, um dem Kai 
ser Vorstellungen wegen den Contributionen zu machen, blieb 
ohne Erfolg. 1496 mußte die Ausschreibung einer Türken 
steuer von den Kanzeln verkündet werden. Zwetl mußte 12 
Talente reichen. 1502 führte Abt Wolfgang 360 Talente, 
als Türkensteuer ab, und wohnte dem Landtage zu Neustadt bey, 
aufdem man die zu leistenden Steuern und Truppenstellungen 
zum Gegenstand ernster Berathung nahm. 1504 mußte Zwetl 
zu dem Kriege des Kaisers mit Bayern 200 ff. beytragen. 
1505 mußte von 100 Pfund Einkünften ein Reiter und 
ein Fußgeher gestellt werden. 1506 ist der Hofrichter von 
Zwetl mit sechs, vom Abte ausgerüsteten Pferden, und Wäs 
gen im kaiserlichen Lager von Preßburg erschienen, er muß 
ten noch 12 Reiter, fünf Fußgeher und 14 Pferde stellen, 
die durch neun Wochen erhalten werden mußten, was 344 
Talente kostete. 
Diese Ausgaben hatte Wolfgang nicht vorgesehen, als 
er so rasch, nach dem Antritte seiner Würde, für den Glanz des 
Stiftes sorgte. Nebst dem schon Angeführten, tauschte er 
von dem Herrn Span zu Limbach Unterthanen zu Schweb
	        
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