Volltext: Das Decanat Groß-Gerungs und das Stift Zwetl [16,3] (16 = Abth. 2 ; Bd. 3 ; / 1838)

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Hornwerk/*) die Kirche einen Bethchor von Eichenholz mit 
künstlichem Schnitzwerke. Seine Liebe für die Bildung des 
Geistes zeigte er durch den jährlichen Ankauf vieler Bü 
che^ die er in schönen Schränken aufstellen ließ/ und durch 
das Anhalten seiner Geistlichen zu den Studien im Kloster, 
und zu Wien/ wo ein Conventual die Würde eines Bacca- 
laureus erhielt. Doch vergaß er über den Prunk das Noth 
wendige nicht, ließ Gränzsteine setzen/ die Wege um das 
Stift mit bedeutendem Aufwands machen/ baute die Mühle 
im Stifte/ und eine Wehre aus Stein. Zu Nußdorf kaufte 
er ein Haus um 120 Pfunde/ und verwendete auf dessen 
Bau 144 Talente/ brachte das öde Schloß zu Kleinotten 
um 51 Pfunde/ die Neumühle um 60 Talente/ und den 
Böhmhof um 82 Talente an das Stift. 
Sehr oft begab er sich nach Wien/ und jährlich zu den 
Heilquellen nach Baden, und/ obschon er 1498 seinen Sub 
prior Michael nach Cisterz gesendet hatte/ um das General- 
Capitel aufmerksam zu machen/ daß den Ordenshäusern in 
Österreich Auflösung der Privilegien/ und der Studienan 
stalt seines Ordens zu Wien bey St. Nictas drohe/ reiste 
er 1501 selbst dahin/ um sich Verhaltungsbefehle gegen den 
Bischof von Paffau einzuhohlen/ der schon bey manchen Ge 
legenheiten unfreundschaftliche Gesinnungen gegen die Stifte 
an den Tag gelegt hatte. 1503 kam Wolfgang in die Lage, 
mit den andern Cisterzienser - Äbten Österreichs, die Rechte 
des Ordens gegen den Bischof von Passau Wigiteus ver 
theidigen zu müssen. Dieser hatte anfangs die Prälaten zu 
einer Synode nach Mautern, und weil diese nicht zu Stande 
kam, später nach Passau gefordert, um eine Reform der 
Geistlichkeit ins Werk zu setzen, und dabey sich erklärt, daß 
auch die exemten Äbte erscheinen sollen, weit sie ihm durch 
Diöcesangesetze unterworfen seyen. Wolfgang eilte nach Pas- 
sau, aber bloß um dem Bischöfe zu sagen, daß er und die 
andern Cisterzienser bey der Synode nicht erscheinen wer- 
*) Siehe IV. kirch. Top. S. 92.
	        
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