Volltext: Das Decanat Groß-Gerungs und das Stift Zwetl [16,3] (16 = Abth. 2 ; Bd. 3 ; / 1838)

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und Georg Eitzingers zu Schratenthat, die auch jetzt die 
Gnade des Kaisers noch nicht gesucht hatten/ setzte er Ge 
duld entgegen. Als man mit Ernst die in dem Aufstande 
Verharrenden zu bezwingen suchte/ übergab er auf dem, 
im April 1493 zu Krems gehaltenen Landtage, dem Land 
marschalle Christoph von Lichtenstein 32 Talente, als Sold 
für 16 Krieger, und dem päpstlichen Sammler 50 fl. als 
den zehnten Theil des Einkommens zu einem Kreuzzuge 
gegen die Türken, der aber micht zu Stande kam. Den 7. 
December des nähmlichen Jahres wohnte er dem Leichenbe 
gängnisse des Kaisers zu Wien bey, und erhielt von Mari- 
milian I. die Bestätigung der Stiftsprivilegien. Den 31. 
May 1495 reformirte er die Cisierzienserinnen zu St. Bern 
hard, führte eine strengere Clausur bey ihnen ein, und gab 
den dortigen Caplänen Vorschriften. Bald darauf begab er sich 
nach Wien, um bey den Ärzten Hilfe gegen seine zuneh 
mende Krankheit, doch vergebens, zu suchen; er starb dort 
am 17. October 1495 und hinterließ seinem Nachfolger 
XXXVI. Wolfgang II. Oertl 
das Stift nicht nur ohne Schulden, sondern auch mit vor- 
räthigen Gelde. Die Wahl wurde den 9. November 1495 
durch den Abt Michael von Herligenkreuz vorgenommen, 
deren Art, weil sie von der jetzigen Wahlhandlung verschie 
den war, ,aus der darüber vorhandenen Urkunde hier folgt: 
Ich hielt, sagt der'Wahlpräsident Abt Michael, das feyerli- 
che Hochamt vom h. Geiste, nach der Vorschrift des Conci 
liums von Basel. Alle Brüder nahmen das h. Abendmahl; 
dann versammelten wir uns im Capitel, in dem Alle ge 
fragt wurden, wie sie die Wahl vornehmen wollten. Sie 
erklärten: Durch ein Scrütinium. Hierauf wurden 13 Wäh 
ler mit Einwilligung der übrigen Conventualen bestimmt, 
und gingen in die Kirche. Ich und der Abt Colomann von 
Neuberg verfügten uns in die Kleiderkammer, nahmen von Je
	        
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