Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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te gehörigen Dörfer Gradnitz, Gerotten und Haslau an, 
und zwangen den Abt durch die Drohung Pechkränze in das 
Stift zu werfen, ihnen 222 fl. zu geben. Kaum waren 
diese fort, so kamen wieder Andere, die die Gräuel erneu 
erten, und das Land zur Wildniß machten. Täglich sah man 
Rauchsäulen aus den zerstörten Dörfern aufsteigen, Rud- 
manns, nur eine kleine halbe Stunde vom Stifte, Mer- 
kenbrechts, Edelbach, Wurmbach. Alle Besitzungen Zwetls, 
wurden rein ausgeplündert. Oft geschah es, daß ein mehrere 
Stunden Entfernter, einen Befehl schickte, ihn mit Geld 
und Lebensmitteln zu versehen, wie der ungarische Haupt 
mann Selene, der im Viertel Ober-Wienerwald das Land 
aussog. Zu gleicher Zeit forderten die Kaiserlichen Unter 
stützung. Ihr Anführer Wulskiwasla begehrte auf sechs Wo 
chen 1200 fl. dann Büchsen und Pulver, Pfeffer, Safran und 
Pelze, die er nebst dem erlegten Gelde erhielt. Auch mußten 
ihm Unterthanen gesendet werden, um Schanzen anzulegen. 
Der Besitzer von Schönberg, ein Böhme, erzwang sich vom 
Abte an Geld und Geldeswerth, 486 Talente. Keine Straße 
war mehr sicher, ohne Bedeckung konnte Niemand reisen; 
man mochte wem immer begegnen, war man kaiserlich, oder 
ungarisch gesinnt, so wurde man beraubt und mißhandelt. 
Abt Wolfgang versah sich ohne Furcht mit einem kaiserli 
chen und ungarischen Passe, den er von Ihnen kaufte. Der Abt 
nahm endlich selbst Söldner auf, um nicht ganz schutzlos zu seyn. 
Von den Feinden des Kaisers umgeben, konnte er dem Ra 
the Georgs von Ekartsau, sich zu dem Kaiser nach Linz zu 
begeben, um nicht in den Argwohn zu gerathen, als hielte 
er es auch mit dessen Feinden, kein Gehör geben, denn er 
hätte die Lage seines Stiftes nur verschlimmert, und dem 
Kaiser nichts genützet, der seine Stände aufforderte ihm ge 
treu zu bl^ben, sie aber ihrem Schicksale überließ, ohne 
sie mit Kraftzuunterstützen. Zwetl erhielt mehrere solche Be 
fehle, aber die Orte, an denen sie ausgestellt wurden, zeig 
ten es deutlich, wie der Kaiser sich immer weiter von dem 
preisgegebenen Österreich zurückzog. König Mathias be