Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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kn ZSchlöffer, Kirchen und offene Orte, verschanzten sich, 
und plünderten auS diesen Bollwerken, die man Tabor 
nannte, die Umgegend. Einer der Raffenhart brandschatzte 
das Stift um 30 Eimer Wein, und als Puchaim die Stadt 
Zwetl belagerte, kamen bisweilen Hundert aus seinem La 
ger in das Kloster, und tranken 1400 Eimer. 1466 haben 
die Räuber einen Einfall in das Kloster gewagt, und selbst 
in der Kirche gemordet, die nachher von dem Weihbischofe 
ohne äußere Feyer wieder eingeweiht wurde. Den 21. Jän 
ner 1467 kam Prinz Victorin mit 5000 Böhmen, von 
Puchaim, Georg von Stein und dem Kreider begleitet, 
auf drey Tage in das Stift, tranken mit ihrem Gefolge 
bey 150 Eimer Wein, und ertrotzten 5000 Pfund Pfenni 
ge. Als der Krieg zwischen dem Kaiser uud dem Könige 
Mathias Corvin von Ungarn ausbrach, befürchtete der 
Abt die Wiederhohlung der Räubereyen, und befestigte 1471 
sein Stift mit Mauern und Gräben. Dem ungeachtet 
wurden dem Kloster Pferde genommen; selbst Mährer, wie 
die Herren von Jamnitz und Pernstein erpreßten von den 
Stiftsunterthanen, nebst Naturalgaben, über 300 ungari 
sche Gulden. Das Klostergebäude war von 100 Bewaffneten 
beschirmt und war zu seinem Schutze einer Feste ähnlich. Kleine 
Räuber-Horden wurden zwar durch die kriegerischen Anstal 
ten abgehalten, aber die großen wurden keinesweges abge 
schreckt. Es gefiel den Rittern mit dem Kloster einen Kampf 
zu versuchen, das aber vorzog, Ach mit ihnen durch Geld 
oder Wein abzufinden, als sich in eine weitaussehende Fehde 
einzulassen. Der böhmische Herr von Platz bekam 1473 1000 
Gulden; Wilhelm von Miffingdorf zu Dobra 150 Eimer 
Wein. Die Freyherrn von Hofkirchen bedrängten das Klo 
ster ebenfalls, das aber so glücklich war, gegen sie Wilhelmen 
von Puchaim als Beschützer zu erlangen. Der von Platz 
Lam das zweyte Mahl, und lagerte sich mit 500 Mann in 
dem Dürnhof, trieb den Bauern der benachbarten Dörfer 
alles Vieh weg, plünderte die Häuser auS, und preßte 
überdieß noch eine Brandschatzung ab, wofür das Stift eine