Volltext: Der Traunkreis im Lande Oesterreich ob der Enns. (2 / 1840)

den. Sie hat eine sanft eröffnende diuretische Wirkung. Es ist ganz reines Wasser; 
die strengste Analyse konnte in demselben keine fremden Bestandtheile entdecken 
(eine ganz kleine Quantität Kieselerde ausgenommen). Man ließ dieses Wasser den 
Äquator passiren, und jahrelang in Flaschen stehen, ohne daß es seine Eigenschaf¬ 
ten verloren hätte. Noch erwähne ich hier zweier Salzquellen bei Spital am Pyhrn, 
und der in neuester Zeit so berühmt gewordenen Soolenbäder in Ischl und 
Gmunden. 
Daß es bei diesem Wasserreichthum im Traunkreise, und bei der vielseitigen 
Benützung desselben zum technischen Nutzen, zu Mühlen, Sägen, Hammerwerken 
und zur Holztrift, nicht an merkwürdigen und interessanten Strombauten fehlt, ist 
begreiflich. — Die einzelne Anführung der zahllosen Rechen, Wehren, Klausen 
u. s. w. würde Raum und Zweck dieser Blätter bei Weitem übersteigen. Ich be¬ 
gnüge mich daher, nur das Vorzüglichste namhaft zu machen. Dazu gehört vor 
allen der fahrbare Traunkanal am wilden Traunfalle bei Roitham, eines 
der interessantesten hydrotechnischen Meisterwerke.— Die Traun wälzt sich hier in 
einem tiefen Bette. Gegen das linke (westliche) Ufer senkt sich der Boden, und bildet 
endlich einen 42 Fuß hohen Abgrund. In diesen stürzt die Traun ihr Gewässer, und 
bildet den wilden Fall, eine der schönsten Kaskaden Österreichs und Deutsch¬ 
lands. Einen Theil des Stromes leitete nun Seeauer in einen Kanal, in Felsen ge¬ 
sprengt, theilweise von Quadern ausgemauert, 209 Klafter lang. Außerhalb dieses 
Kanales vereint sich dieser, der Schifffahrt gewonnene Arm des Stromes wieder mit 
dem nun ruhig dahingleitenden Hauptarm. In 60 Secunden durchfliegen die 
Schiffe diesen merkwürdigen Kanal. — Außerdem nenne ich hier noch den großen 
Holzfang in der Grün au, die interessante Chorinskyklauseam Weißen¬ 
bach, die Höllbachklause, die Rettenbachklause und die Rinnbach- 
kl a u se ine Salzkammergute, den Rechen bei I sch l u. s. w. 
An schönen Wasserfällen ist der Traunkreis auch nicht arm. Österreichs 
herrlichste Kaskade, der Waldbachstrub, ziert das romantische Wald- und 
Felsenthal in der Echern bei H all stad t. Jn der Wäldschlucht des Jainzen brau¬ 
set der schöne Hohenzollern - Wasserfall. Unter dem Berghause am 
Ischler Salzberg stürzt der Ro sa -W asserfall über die Felswand. Des 
Tr «Unfalles bei Roitham ward so eben erwähnt. DerKarbach an der Ost¬ 
seite des Traunsees bildet einen reizenden Sturz. Eben so der Rinnbach bei 
Ebensee, und der Müh lb ach in Hallstadl selbst. Auf dem Wege zum Schwarzen¬ 
see bei Ischl rauscht der pittoreske Wi er er s strub über die Klippen. AmLug- 
kogel im Pyrgessorste bei Spital am Pyhrn bildet der Trattenbach eine schöne 
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