Volltext: Der Mühlkreis im Lande Oesterreich ob der Enns. (1 / 1840)

W Von Linz führt die Poststraße in einem Wechsel sehr angenehmer Gegenden W 
U über G all n e n k i r ch e n, einen schonen, heiter gelegenen Markt von 117 Häusern W 
D und 923 Einwohnern. Es herrscht hier viele Betriebsamkeit in der Buchmüller'schen l| 
W Kattundruckerei, in der Guster'schen Lederfabrik u. s. w. Die Kirche ist sehenswerth. p 
W In der Nähe ist das schöne Schloß R i e d e k in höchst pittoresker Lage. Dann gelangt lj 
m man an die Poststationeu Weitersdorf, dann nach dem Markte Neumark W 
und endlich nach Freystadt (s. oben Darstellung der Städte). Von hier zieht sich |j 
dann der Weg gegen die Gränze von Böhmen hin; zurück kehren wir nun aufder Linz- ff 
Budweiser - Eisenbahn, über deren Bau und Einrichtung ich ebenfalls bereits oben g| 
(s. den Abschnitt Straßen re.) berichtet habe. — Die Eisenbahn betritt das Mühlvier- p 
tel zwischen den Stationen Sn chenth alund Kerschb a um, beiBud etschlag |f 
und Eisen Hut. Leopoldsschlagist der erste österreichische Ort, den man gewahrt. |f 
Dieser Markt von 52 Häusern mit 354 Einwohnern liegt ziemlich pittoresk gruppirt |J 
an der Malsch. In seiner Nähe beginnt der große Freiwald, immer noch ein bedeu¬ 
tender Forst. Die Eisenbahn erhebt sich hier immer bis K er s chbaum. Vonhierbis 
m Linz ist die Bahn durch höchst malerische Gegenden geführt. Die Traee zieht, großen- p 
fff theils dem Gebirge abgewonnen, längs den Abhängen desselben hin. Das Gebirge f| 
M besteht durchaus aus Granit und Gneiß. Gleich außerhalb Kerschbaum fährt die p 
|g Bahn durch eine mächtige Felsensprengung. Die Station von Kerschbaum || 
ZI bis Lest ist drei Meilen lang. Bis hieher ward die Bahn in ihrer bestimmten Rich- W 
!tnng gezogen; sie sollte damals nach Manthausen führen. Veränderte Verhältnisse p 
und das Projekt, die Bahn bis Gmunden zu verlängen, veranlaßten, daß nun dieBahn DZ 
nach Linz gezogen ward. Dieses war, des Terrains wegen, mit großen Schwierig- fg 
W leiten verbunden. Doch wußte man Allem zu begegnen. Außerhalb Lest erhebt sich KZ 
|| die Bahn wieder um 10 Klafter und hat dann ihren bedeutendsten Absturz von mehr f| 
M als 100Klafter aufeine Strecke von 4612Klaster.— Von Linz nach Budweis sah- <p 
|gj rend, muß hier auch aufder Eisenbahn ein Vorspannpferd gegeben werden. Die Ge- M 
gend wird immer anziehender, die Waldpartien wechselnder, die Aussicht im Osten 
lebendiger. Sehr lieblich schimmert Neumark an der Gusen zwischen Wald und Gebirg 
hervor. Dort ward 1809 lebhaft gefochten, so wie auch in den Tagen des Bauern- 
D schauende, Wartberg. So erreicht man die Station Ob er ndorf. Hier nimmt DZ 
W die Eisenbahn die Wendung westlich, gegen Linz. Bis zu dieser Station hat sie sich p 
!| säst bis auf den Thalboden herabgesenkt und läuft an diesem Punkte nur um 63 Klaf- || 
|| ter höher als Linz. Sehr malerisch und ganz nahe zeigt sich der Markt G a l l n e u- || 
p kirchen, mit seiner uralten Pfarre und dem schönen Friedhofe. Nun folgen herrliche W
	        
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