Volltext: Seine Leistungsfähigkeit und Verwendung im Gefechte (2. Heft / 1908)

Aufgabe Nr. 3. 
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Und noch eines. Ein Blick auf die Beilage 15 zeigt, daß 
das auf der Höhe südlich Strerowitz entwickelte Infanterie¬ 
regiment Nr. 12 von Predina aus auf 3000—5000 m enfilierend 
beschossen wird. Das ist aber kein Zufall, für welchen der 
Parteikommandant nicht verantwortlich gemacht werden kann, 
sondern eine natürliche Konsequenz der Tatsache, daß Predina 
in Feindeshand ist und die Südpartei, ohne dem Gegner diesen 
Besitz streitig zu machen, ihr Regiment Nr. 12 über Piwin und 
<•> 276 disponiert hat. Es wäre logisch, das Infanterieregiment 
Nr. 12 in der Tiefenlinie über Piwin bis Czeltschitz zu ver¬ 
schieben und dort zum Angriff zu schreiten. Erst hier wäre 
das Regiment vor der vernichtenden Wirkung der bei Predina 
stehenden feindlichen Artillerie sicher. Selbstverständlich 
müßte eine Batterie (oder beide) zur Mitwirkung* an diesem 
Angriff herangezog*en werden. Ist ein so weites Ausholen 
im Kampfe eines Detachements von 8 Bataillonen zulässig ? 
Welche Zwischenfälle können durch das Verhalten des Gegners 
entstehen ? 
Verallgemeinert man die eben besprochenen Fragen, so 
ließe sich bei Vorhandensein einzelner, die Artilleriever¬ 
wendung in hohem Maße begünstigender Terrainteile (Höhe 
Predina) folgern, daß diese entweder zum Mittelpunkt des 
Kampfes gemacht werden müssen, oder aber, daß das Gefechts¬ 
feld, insolange man dies noch in der Hand hat, soweit von 
diesem entfernt zu verlegen ist, daß sich der Einfluß dieses 
Terrainteiles auf den Gefechtsgang nicht mehr fühlbar 
machen kann. 
Indem wir uns der Technik der Gefechtsführung zu¬ 
wenden, muß, gemäß der möglichen Entschlüsse des Komman¬ 
danten der Südpartei, festgestellt werden, daß sich derselbe 
in Niemtschitz zu entscheiden hatte, ob die Hauptkolonne auf der 
Straße nach Proßnitz weiterzumarschieren habe oder ob nach 
Westen abzubiegen sei. 
Würde der endgültige Entschluß später als in Niemtschitz 
gefällt werden, d. h. nachdem die Hauptkolonne der Südpartei 
über diesen Ort auf der Straße hinausmarschiert ist, so würden 
sich der Verschiebung der Kräfte gegen den linken Flügel 
Schwierigkeiten (große Verluste) entgegenstellen. Es müßte 
nämlich die vom Feinde eingesehene Höhenlinie, auf welcher 
die Straße führt, überschritten werden. Hingegen finden die 
zum Angriff auf den Abschnitt Predina bestimmten Kräfte, 
bei Niemtschitz nach Westen abbiegend, an den Füßen der den 
v. Csicserics, Unser neues Feldgeschütz, I. HL-ft. 14
	        
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