Volltext: Seine Leistungsfähigkeit und Verwendung im Gefechte (2. Heft / 1908)

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Unser neues Feldgeschütz. 
Bei Ausführung eines dieser in Betracht kommenden 
Entschlüsse (Nachtmärsche) muß damit gerechnet werden, daß 
bis zur Abmarschstunde (10h, beziehungsweise lh nachts) keine 
weiteren Nachrichten über den Gegner einlangen können. 
Speziell im ersteren Falle (Abmarsch 10h) ist es auch 
nicht ausgeschlossen, daß man unterwegs auf gegnerische, 
vorgeschobene Abteilungen stößt; es ist aber auch nicht 
unmöglich, daß der Feind, von ähnlichen Betrachtungen aus¬ 
gehend, gleichfall des Nachts einem dieser Abschnitte zustrebt 
(z. B. den Höhen nördlich Prödlitz) und es zu einem großen 
Nachtkampf kommt. Diese Möglichkeit zwänge zur An¬ 
nahme einer besonderen Gruppierung u. dgl., was die Marsch¬ 
geschwindigkeit sehr beeinträchtigen würde. Um dennoch 
zuversichtlich die Höhen südlich Prödlitz zu erreichen, müßte 
daher früher auf gebrochen werden (9h oder 8h abends). Voll¬ 
zöge sich der Marsch ungestört, so wäre auf den erreichten 
Höhen bis zum Tagesanbruch zu rasten. 
Im andern Falle, d. i. Entschluß des GM. B5 zum nächt¬ 
lichen Vormarsch auf die Höhen nördlich Prödlitz, sind zwei 
Arten der Durchführung möglich: 
baldiger Abmarsch (etwa 8h, 9h abends) und Abwarten 
des Tagesanbruchs auf den Höhen oder 
Aufbruch derart (lh nachts), daß die Höhe mit Tages¬ 
anbruch erreicht ist. Die Zeit bis zum Abmarsch kann dann 
zur Aufklärung und Sicherung (Vorschieben von Abteilungen) 
verwendet werden, so daß dieser Nachtmarsch entweder 
fließend auf der Straße hinterlegt werden wird oder Zeit vor¬ 
handen bleibt, um für einen Kampf die notwendige Grup¬ 
pierung anzunehmen etc. 
Beiderseits der Chaussee Proßnitz—Wischau weist 
das Terrain verschiedenartigen Charakter auf: östlich ist es 
ein Hügelland, aus welchem einzelne größere Boden¬ 
erhebungen herausragen, und ohne die Übersicht behindernde 
Bodenbedeckungen, westlich hingegen ausgesprochenes, ge¬ 
gliedertes Bergland mit ziemlich viel Wald, welcher westlich 
des Drahaner Baches und des Tales Ribniky ein geschlossenes, 
wenig wegsames Gebiet bildet. 
Westlich der Chaussee führt von Moskowitz über Alois¬ 
dorf nach Kobelniczek an den Abschnitt (Durchbruch) des 
Prödlitz-Baches ein Weg auf einer zusammenhängenden 
Rückenlinie (<$>. 348, Chlum <*> 407, 2akovec <$> 401), welcher 
die Chaussee selbst an ihrem höchsten Punkte (nördlich
	        
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