Volltext: Sturm 1918

wird. Natürlich, diesem hartnäckigen Boche da oben 
wird man das Handwerk bald gelegt haben. 
Doch, während das Storchengeschwader empor¬ 
steigt, kracht es erneut, und da wird über Paris 
Grosz-Alarm geblasen. Feuerwehren durcheilen die 
Straßen. Alles flüchtet in die bombensicheren Keller 
und Unterstände. Die Untergrundbahnen fahren 
nicht mehr, und auch oben steht alles still. Ganz 
Paris ruht. Nur Hunde huschen noch sorglos über 
die sonnig-warmen Bürgersteige, und hier und da, 
an einer Straßenecke, steht ein Schutzmann und äugt 
voller Besorgnis nach oben und lauscht auf den 
Klang des nächsten Geschosses, das mit unerbittlicher 
Regelmäßigkeit zwanzig Minuten nach dem letzten 
Einschlag wieder niedergehen wird. 
Die Regierung hat sofort die große Gefahr für 
die Stimmung der Hauptstadt erkannt und daher ein 
Extrablatt befohlen. Darin wird kurz und deutlich 
erklärt, daß Paris seit dem frühen Morgen von 
feindlichen Fliegern beschossen wird und daß Verluste 
zu beklagen sind. Maßnahmen zur Vertreibung der 
Flieger, so behaupten die Extrablätter, sind bereits 
angeordnet und werden inzwischen mit aller Kraft 
durchgeführt. 
So, nun wissen es die Bürger. Sie hören oben 
das trostreiche, kraftvolle Lied der eigenen Kampf¬ 
geschwader, sie sehen, daß die Regierung feste Hand 
und kühlen Kopf behält. Sie wagen sich wieder aus 
ihren Verstecken und Unterständen. Solch ein Alarm 
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