Volltext: Der Völkerkrieg Band 2 (2 / 1915)

194 Das Ringen im Osten bis zur Neugruppierung der verbündeten Heere 
3. Oktober. 
Deutsche Meldung: DasIII. sibirische und Teile des feindlichenXXII. Armeekorps, 
die sich auf dem linken Flügel der über den Njemen vordringenden russischen Armeen 
befinden, sind nach zweitägigem erbittertem Kampfe bei Augustow geschlagen worden. 
3000 Gefangene, 18 Geschütze, darunter eine schwere Batterie, und viele Maschinen 
gewehre, Fahrzeuge und Pferde sind erbeutet worden. 
Oesterreichisch-ungarische Meldung: Das Kriegspressequartier hat in mehreren 
Gruppen den Vormarsch angetreten, um Zeuge der Vorgänge in der Front zu sein. 
4. Oktober. 
Deutsche Meldung: In Polen gewannen die gegen die Weichsel vorgehenden 
deutschen Kräfte Fühlung mit den russischen Truppen. 
Russische Meldung: Die Schlacht bei Augustow dauerte zwei Tage. Es wurde 
mit äußerster Erbitterung gekämpft. Der Feind verteidigte sich aus den Stellungen nörd 
lich vom Wigrysee, machte einen Angriff bei Raczka und Zorjimene und suchte die west 
lichen Ausgänge und Wälder von Augustow ab. Eine deutsche Reiterdivision suchte die 
Offensive der russischen Reiterei einzuhalten. Der Kampf spielte sich in der Nacht ab. 
Auf dem rechten Weichselufer fand ein kleines Gefecht statt. 
Die letzten deutschen Operationen waren besonders energisch. Sie wollten Wilna unter 
Umgehung von Kowno erreichen. Die Russen gingen zunächst zurück, machten dann 
aber einen Gegenangriff. Der Zusammenstoß war furchtbar. 
5. Oktober. 
Deutsche Meldung: In Russisch-Polen vertrieben deutsche Truppen am 4. Oktober 
die russische Gardeschützenbrigade aus einer befestigten Stellung zwischen Opatow und 
Ostromiee und nahmen ihr etwa 3000 Gefangene, mehrere Geschütze und Maschinen 
gewehre ab. Am 5. Oktober wurden zwei und eine halbe russische Kavalleriedivrsionen 
und Teile der Hauptreserven von Jwangorod bei R ad om angegriffen und auf Jwangorod 
zurückgeworfen. 
Oesterreichisch-ungarische Meldung: Die Operationen in Russisch-Polen und 
Galizien schreiten günstig vorwärts. Schulter an Schulter kämpfend warfen deutsche und 
österreichisch-ungarische Truppen den Feind von Opatow und Klimontow gegen die 
Weichsel zurück. 
In den Karpathen wurden die Russen am Uzsoker Paß vollständig geschlagen. 
6. Oktober. 
Deutsche Meldung: Der russische Vormarsch gegen Ostpreußen wurde im Gouverne 
ment Suwalki zum Stehen gebracht. Bei Suwalki wird der Feind erfolgreich an 
gegriffen. 
Oesterreichisch-ungarische Meldung: Das plötzliche Vordringen der deutschen und 
österreichisch-ungarischen Slreitkräfte in Russisch-Polen scheint die Russen vollständig über 
rascht zu haben. Sie verschoben zwar starke Kräfte aus Galizien nach Norden, wurden 
jedoch bei ihrem Versuche, die Weichsel in der Richtung Opatow zu überschreiten, von 
den Verbündeten über den Fluß zurückgeworfen. Unsere Truppen haben den russischen 
Brückenkopf bei Sandomir erobert. 
In Galizien rücken wir planmäßig vor. Bei Tarnobrzeg wurde eine russische In 
fanteriedivision unserseits geworfen. 
7. Oktober. 
Deutsche Meldung: Ter Angriff der Russen im Gouvernement Suwalki ist 
abgewiesen. Die Russen verloren 2700 Gefangene und neun Maschinengewehre. 
In Polen wurden in kleinen erfolgreichen Gefechten westlich von Jwangorod 4800 
Gefangene gemacht.
	        
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