Volltext: Der Völkerkrieg Band 2 (2 / 1915)

D i e Kämpfe im Abschnitt Lille — Arras 111 
83 Dezember 1914. 
Bei Richebourg-l'Avou« wurden die Engländer wieder aus ihren Stellungen geworfen. 
Trotz verzweifelter Gegenangriffe wurden alle Stellungen, die den Engländern zwischen 
Richebourg und dem Canal d'Aire ä La Bafföe entrissen worden waren, gehalten und befestigt. 
Seit 20. Dezember fielen 750 Farbige und Engländer als Gefangene in unsere 
Hände. Fünf Maschinengewehre und vier Minenwerfer wurden erbeutet. 
25. Dezember. 
Oestlich von Festubert wurde den Engländern ein weiteres Stück ihrer Befesti 
gungen entrissen. 
26. Dezember. 
Der Erfolg der Kämpfe bei Festubert mit Indern und Engländern läßt fich erst 
heute übersehen. 19 Offiziere, sowie 619 Farbige und Engländer wurden gefangen ge 
nommen. 14 Maschinengewehre, zwölf Minenwerfer, Scheinwerfer und sonstiges Kriegs 
material wurden erbeutet. Auf dem Kampffeld ließen die Feinde über 3000 Tote. Eine 
von den Engländern zur Bestattung der Toten erbetene Waffenruhe wurde bewilligt. 
Unsere Verluste sind verhältnismäßig gering. 
28. Dezember. 
Mehrere stärkere Angriffe des Gegners nordwestlich von Arras wurden abgewiesen. 
1. Januar 1915. 
Oestlich von Bethune, südlich des Kanals, entrissen wir den Engländern einen 
Schützengraben. 
5. Januar. 
Nördlich von Arras sprengten unsere Truppen einen Schützengraben von 200 Meter 
Länge und machten dabei einige Gefangene. Spätere Gegenangriffe des Gegners scheiterten. 
6. Januar. 
Nördlich von Arras wird um den Besitz der von uns gestern erstürmten Schützen 
gräben erbittert gekämpft. 
12. Januar. 
Südlich des Kanals von La Bassöe finden geringfügige Kämpfe statt, die bisher 
ohne Ergebnis waren. 
13. Januar. 
Die feindlichen Angriffe am Kanal von La Bassöe find endgültig abgewiesen. 
15. Januar. 
Französische Angriffe beiderseits Notre Dame de Lorette wurden von unseren 
Truppen abgewiesen. Ein vor acht Tagen bei Ecurie nördlich von Arras dem Feind 
entrissener, von Teilen einer Kompagnie besetzter Schützengraben ging uns am 13. Januar 
verloren. Die Kämpfe an dieser Stelle find wieder im Gange. 
In Lille 
Wie in der Kriegführung ist auch in der Kriegsberichter st attung eine neue 
Phase eingetreten. Die Kriegsberichterstatter im Großen Hauptquartier, die bisher ge 
meinsam von den großen Ereignissen an der Front Kenntnis bekamen (vgl. II, S. 182), 
können jetzt gelegentlich einzeln oder in kleineren Gruppen die verschiedenen Truppen 
körper besuchen und dabei mit den Armeekommandanten und ihrem Stab in Fühlung 
kommen, von der Lage an den einzelnen Punkten der westlichen Schlachtfront Kenntnis 
erhalten und, mit dem tieferen Blick in das Räderwerk des Krieges, auch die vergangenen 
Ereignisse genauer auszeichnen, als es bisher möglich war. 
Anfang Dezember führte eine solche Fahrt verschiedene Korrespondenten nach Lille. 
Leber die dort stehende Armee hatte inzwischen Kronprinz Rupprecht von
	        
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