Volltext: Der Völkerkrieg Band 11 (11 / 1918)

Nachrichten aus Marokko 
Von Februar bis August 1916 
Fortsetzung von Band XI, Seiten 843 bis 344. 
Meldungen und Mitteilungen 
11. März 1916. 
Trotz des von dem Aufwiegler Abdul Malik an den Tag gelegten Eifers ist seine Propaganda 
tätigkeit unter den Disstdentenstämmen von Tasa völlig mißglückt. Die Kontingente, die bei ihm aus 
gehalten hatten, haben fein Lager geplündert und ihn dann verlassen. Abdul Mali! hat fich nunmehr 
nach der Nordgrenze des Territoriums der ZenajaS geflüchtet unter den Schutz einiger Riffioten. 
20. April. 
Die von Lara sch und Arzila aufgebrochenen spanischen Streitkräfte, die beabsichtigten, sich mit 
denen von Tetuan zu vereinigen, rückten am 15. April bis Ued-Tlata vor, ungefähr 15 Kilometer 
westlich von Fonduk, wo sie heftigsten Widerstand fanden. Die Spanier hatten im Verlaufe 
deS Gefechtes 20 Tote. Am 16. und 17. April fanden Unterhandlungen mit den feindlichen Stämmen 
statt. Die von Tetuan aufgebrochenen spanischen Truppen überschritten bereits die Brücke von 
Buspika, um sich nach Fonduk zu wenden und sich dort mit den Truppen von Larasch zu vereinigen» 
15. Mai. 
Die Spanier haben Fonduk zwischen Tetuan und Tanger besetzt, 16000 Mann spanischer 
Truppen stehen in der Umgebung von Fonduk für die weitere Ausnützung dieses Erfolges bereits 
der ebensowohl der politischen wie der militärischen Tüchtigkeit zu verdanken ist. Dem Komman 
danten von Spauisch-Marokko, General Jordan«, war es nämlich gelungen, den Spanien vormals 
feindlich gesinnten Raisuli zu gewinnen, der nun bei der Einnahme von Fonduk gute Dienste leistete, 
indem er dort die rebellischen Stämme unter Abd-el-Krim entscheidend besiegle. 
30. Juni. 
Der Stamm der Beni Warein hatte sich erhoben und die Bevölkerung deS Gebietes Elouata 
hatte sich den Aufständischen angeschlossen. Die mobilen Truppen von Tasa und Fez, die mit der 
Niederwerfung des Aufstandes beauftragt waren, hatten blutige Gefechte zu bestehen, die mehrere 
Tage dauerten. Inzwischen griffen starke Kontingente von Marokkanern unter Führung von Sidi 
Raho den französischen Posten Zazut an. Nur mit Hilfe von Verstärkungen unter Oberst Poebmiron, 
die eiligst aus Mekines herbeieilten, gelang es, die Marokkaner nach 15stündigem Kampfe zurück 
zuschlagen. 
4. Juli. 
Bei den Kämpfen gegen die Stämme der Riata und Varain kam es zum Nahkampf mit dem 
Bajonett, wobei die Franzosen 2 Offiziere verloren und 20 Verwundete hatten. Nachdem der Feind 
zerstreut war, wurden die Ernteselder angezündet. Die Truppen von Mekines liegen noch gegen Sidi 
Raho im Kampfe. Die Aufständischen griffen die Nachhut an, wobei die Franzosen einen Toten und 
13 Verwundete hatten. Die Aufständischen sollen nach der Verwundung ihres Führers Sidi Raho 
die Einstellung der Feindseligkeiten angeboten haben. An der Front von Ted La ziehen sich die 
Aufständischen kämpfend in die Berge zurück. Anscheinend können die Truppen bei Beni Mellal sich 
darauf beschränken, die Rebellen an dem Ausschwärmen aus den Bergen zu verhindern. 
14. Juli 1916. 
Französische Blätter melden, eine Harka von 8000 Mann habe bei Ghamel Allah begonnen, 
Schützengräben auszuwerfen, sei aber durch eine Abteilung unter Oberst Daury besiegt worden und 
habe 600 Mann verloren. Die Franzosen geben ihre Verluste auf 7 Tote und 35 Verwundete an. 
März 1916. 
Die französische Regierung und der italienische Botschafter unterzeichneten eine Erklärung, laut 
der Italien für seine Niederlaffungen, Konsuln und Staatsangehörige in der französischen Zone Ma 
rokkos auf das Recht der Kapitulationen verzichtet. 
Die französische Protektorats-Regierung von Marokko wird ermächtigt, ihre Anleihe auf 
242 Millionen zu erhöhen.
	        
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