Volltext: Der Völkerkrieg Band 7 (7 / 1917)

320 Die Ereignisse an der Ostfront im dritten Kriegshalbjahr 
Auszeichnungen 
16. November 1915. 
Der Generalmajor ä la suite Fürst Barjatinsky überreichte dem Zaren-Oberbefehls- 
haber Nikolaus II. im Namen des Rates der Ritter des Georgsordens den Orden des heiligen 
Georgs vierter Klasse, nachdem der Ordensrat festgestellt hatte, daß der Zar durch seine wieder 
holten Frontbesuche den § 7 des OrdenSstatuts erfüllt und Beispiele der Unerschrockenheit, Geistes 
gegenwart und Selbstaufopferung gegeben habe. Der Zar erklärte, er habe den Tapferkeitsorden 
zwar nicht verdient, wolle ihn aber tragen. 
Der Thronfolger Großfürst Alexei Nikolajewitsch erhielt die silberne Medaille vierter 
Klasse am Georgsbande, weil er am 25. Oktober abends die Verwundeten im Abschnitt der Station 
„Klewan" im Bereiche des feindlichen Artilleriefeuers besucht und am 26. Oktober im Abschnitt der 
Korpsreserven der 11. und 9. Armeen geweilt habe. 
1. Januar 1916. 
König Georg von England ernannte den Zaren zum Feld marsch all der britischen Armee. 
Von den russischen Heerführern 
24. August 1915. 
Ein Bruder des Königs von Serbien, Prinz Arsen Karageorgewitsch ist bei den 
Kavalleriekämpfen zwischen Narew und Bug schwer verwundet worden. Er wurde nach Kiew gebracht. 
18. September. 
General Rennenkampf ist zum kaiserlichen Adjutanten ernannt und ins Hauptqnartier be 
rufen worden. 
29. Oktober. 
Nach der amtlichen russischen Verlustliste sind die Generale Hofmann und Glindemann 
sowie Stabsoberst Hansen, Gardeartillerieoffiziere der Armee Rußki, gefallen. 
10. November. 
Seit der Uebernahme des Oberbefehls durch den Zaren sind 21 Generale ihres Postens ent 
hoben worden. 
29. November. 
General Alexejew, dem Generalstabschef der russischen Armee (vgl. S. 193), wurde das 
Großkreuz der Ehrenlegion verliehen. General Pau erhielt vom französischen Ministerrat den 
Auftrag, die Auszeichnung zu überbringen. 
Anfang Dezember. 
An Stelle des Fürsten Obolenski, der ein Korpskommando erhielt, soll General KuropaL- 
kin zum Gouverneur von St. Petersburg ernannt worden sein. 
21. Dezember 1915. 
Ein kaiserlicher Ukas enthebt den General Rußki seiner Tätigkeit als Oberbefehlshaber der 
Nordarmeen unter Belassung seiner Stellungen im Reichsrat und im Obersten Kriegsrat. Der 
Kaiser hat an General Rußki ein Handschreiben gerichtet, in dem gesagt wird, daß die große mili 
tärische Arbeit, die der General geleistet habe, um die schwere Aufgabe der Verteidigung der Landes 
hauptstadt zu erfüllen, seine Gesundheit ernstlich angegriffen und Erholung und Pflege dringend 
notwendig gemacht habe. Der Kaiser dankt dem General Rußki für die erzielten glänzenden Er 
gebnisse und spricht die Hoffnung aus, ihn bald wieder an der Spitze der Truppen zu sehen. 
Nach privaten Nachrichten des Berichterstatters der „Vossischen Zeitung" (24. XII. 1915) soll 
General Rußki, „das Gewissen der Armee", freiwillig zurückgetreten sein, weil er für den Entsatz 
Kurlands nicht die genügende Truppenunterstützung erhalten habe, den geplanten Einfall in Galizien 
und in die Bukowina für „absurd" hielt, sich mit dem Gouverneur von St. Petersburg, das seinem 
Befehlsbereich angegliedert war, nicht verständigen konnte, das völlige Versagen der mobilisierten 
Industrie erkannte und sich auch mit der Sendung des französischen Generals Pau mit seinem Stab 
zur Beaufsichtigung der russischen Front (vgl. X, S. 314) nicht einverstanden erklären konnte. Alle 
diese Bedenken habe General Rußki in einer Denkschrift niedergelegt, die das höchste Mißfallen des 
Zaren erregt habe. Später wurde berichtet, General Rußki habe sich zur Erholung seiner durch 
eine Brustfellentzündung tatsächlich angegriffenen Gesundheit nach dem Kaukasus begeben.
	        
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