Volltext: Der Völkerkrieg Band 7 (7 / 1917)

272 Die Ereigniss e an der Ostfront im dritten Kriegshalbjahr 
nerals v. Linsingen: Bei Newel und Omyt (südwestlich von Pinsk) sind russische Postierungen 
von uns vertrieben. Unser Angriff in der Gegend nordwestlich von Czartorysk macht Fortschritte. 
Die deutschen Truppen der Armee desGeneralsGrafv.Bothmer wiesen russische Angriffe ab. 
9. Oktober 1915. 
Der Feind setzte gestern seine Angriffe gegen unsere galizisch-wolhynische Front mit starken Kräften 
erfolglos fort. In Ostgalizien führte er seine Sturmtruppen gegen unsere Stellungen südlich von 
Tlüfte und bei Burlanow. Er wurde überall zurückgeschlagen. Oestlich von Buczacz jagte 
unser Artilleriefeuer ein Kosakenregiment iy die Flucht. Auch bei Krzemieniec wiederholten die 
Russen ihre Angriffe mit dem gleichen Ergebnis wie bisher. Das russische Infanterieregiment 
Nr. 140 wurde südwestlich von Krzemieniec zersprengt. Bei der erfolgreichen Abwehr der russischen 
Vorstöße im wolhynischen Festungsgebiet zeichnete sich das Infanterieregiment Nr. 99 durch stand 
haftes Ausharren in seinen stark beschossenen Gräben besonders aus. Die nördlich von Kolki 
vordringenden österreichisch-ungarischen und deutschen Streitkräfte warfen den Feind wieder über 
den Styr zurück. Die gestern mitgeteilte Gefangenenzahl erhöhte sich auf 6000. 
AuS der deutschen Meldung: Heeresgruppe des Generals v. Linsingen: Südwest 
lich von Pinsk sind die Orte Komory und Przykladniki im Sturm genommen. Bei Wolka- 
Bereznianska und südwestlich von Kuchecka-Wola sind Kavalleriegefechte im Gange. Nördlich 
und nordwestlich von Czartorysk ist der Feind hinter den Styr zurückgeworfen. Seine Angriffe 
nördlich der Bahn Kowel—Rowno scheiterten. 
10. Oktober. 
Die Russen haben auch gestern ihre nach wie vor ergebnislosen Angriffe nicht aufgegeben. In 
Ostgalizien, wo bei den Vorstößen der letzten Tage einzelne russische Truppenkörper mitunter die 
Hälfte ihres Standes einbüßten, wurde die Strypafront angegriffen. Der zurückgeschlagene Feind 
verließ das Kampffeld stellenweise in regelloser Flucht. In Wolhynien zählte eine unserer Divi 
sionen nach einem abgewiesenen Angriffe 500 russische Leichen vor ihren Hindernissen. Die gestern 
gemeldete Gefangenenzahl wuchs abermals um 1000 Mann. Die Absicht des Gegners, im Raume 
nördlich von Czartorysk neuerlich das Westufer des Styr zu gewinnen, wurde durch Feuer vereitelt. 
Aus der deutschen Meldung: Heeresgruppe des Generals v. Linsingen: Südwestlich 
von Pinsk ist das Dorf Sinczyee im Sturm genommen. Die Kavalleriekämpfe bei Kuchecka- 
Wola, sowie in der Gegend von Jezieree dauern an. Auf der Front zwischen Rafalowka 
und der Bahn Kowel —Rowno wurden mehrfache Vorstöße des Feindes abgewiesen und 383 
Gefangene eingebracht. 
Die Armee des Generals Graf v. Bothmer schlug starke russische Angriffe nordwestlich 
Tarnopol zurück. 
11. Oktober. 
Die russische Angriffstätigkeit hat gestern auf unserer ganzen Nordostfront wesentlich nachgelaffen. 
Der Feind unternahm nur mehr gegen unsere Linie an der Strypa einige Vorstöße, die für ihn, 
wie an den Vortagen, mit einem vollen Mißerfolg endigten. Im Raum zwischen Zeleznica und 
dem unteren Styr wurde der Feind gegen Nordosten zurückgeworfen. 
Aus der deutschen Meldung: Heeresgruppe des Generals v. Linsingen: Inden 
Kavalleriekämpfen in der Gegend von Kuchecka-Wola ist der Gegner hinter die Abschnitte der Bezi- 
minnaja und Wiestelucha geworfen. Bei Je zierce sind die Gefechte noch nicht abgeschlossen; 
nördlich von Bielskowola ist der Feind vertrieben. 
Die Armee des Generals Graf v. Bothmer wies erneut starke feindliche Angriffe ab. 
Deutsche Truppen nahmen die Höhe südlich Hladki (am Sereth, 15 Kilometer nordwestlich von 
Tarnopol) und schlugen drei aus dem Dorfe Hladki angesetzte russische Vorstöße zurück. 
12. Oktober 1915. 
Die Lage ist unverändert. Im Raume südlich von Burkanow schlugen wir drei russische An 
griffe ab. Die Abwehr eines vierten, der gegen ein Frontstück von zwei bis drei Kilometern gerichtet 
war, ist noch im Gange. Am Korminbach und nördlich von Rafalowka am Styr unternahm 
der Feind gleichfalls einige erfolglose Vorstöße. 
Aus der deutschen Meldung: Heeresgruppe des Generals v. Linsingen: Die feind 
liche Kavallerie bei Jezierce räumte das Feld. Die Lage bei den deutschen Truppen der Armee 
des Generals Graf v. Bothmer ist unverändert.
	        
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