Volltext: Der Völkerkrieg Band 7 (7 / 1917)

204 Die Ereignisse an der Ostfront im dritten Kriegshalbjahr 
wurden. Die Ruffen erlitten große Verluste. Die Zahl der an der Jkwalinie gestern und vor 
gestern eingebrachten Gefangenen beträgt 80 Offiziere und etwa 4000 Mann. Die im Wald- und 
Sumpfgebiet am unteren Styr vorgehende österreichisch-ungarische Reiterei entriß dem Feinde 
abermals einige zäh verteidigte Ortschaften. 
Aus der deutschen Meldung: Die Lage ist unverändert. 
Aus der russischen Meldung: In der Gegend von Dubno wurde ein heißer Kampf ge 
liefert um den Besitz der Ortschaften Chorupan und Golowezyee. In einem Frontalangriff nahmen 
unsere Trupven dreißig Offiziere und ungefähr 1600 Soldaten gefangen und erbeuteten Maschinen 
gewehre. Diese Offensive wurde ausgeführt unter einem orkanartigen Artilleriefeuer des Feindes, 
was unsere Truppen zwang, sich später gegen die Jkwa zurückzuziehen. Im Grenzgebiet von 
Galizien hat der Feind eine Reihe von Angriffen bei der Ortschaft Nowo-Aleksiniec ausgeführt. 
In einer energischen Gegenoffensive überrannten jedoch unsere Truppen den Gegner, machten über 
3000 Gefangene und erbeuteten vier Maschinengewehre . . . Nach ergänzenden Berichten haben wir 
bei Luck 128 Offiziere und ungefähr 6000 Soldaten gefangen genommen. 
26. September 1915. 
Der Feind hat auch gestern seinen Versuch, bei Nowo-Aleksiniec unsere Front zu sprengen, 
unter großem Kraftaufwand fortgesetzt. Die seit mehreren Tagen währende Schlacht endete für die 
Ruffen mit einer vollen Niederlage. Wo immer es dem Gegner vorübergehend gelang, in einen 
unserer Schützengräben einzudringen, überall wurde er unter großen Verlusten von den herbeieilenden 
Reserven zurückgeworfen. Noch gestern nachmittag und abends brachen südlich von Nowo-Alek- 
siniec zehnmal wiederholte russische Angriffe zusammen und östlich von Zalosce wurden feindliche 
Abteilungen, die sich durch unsere zerschossenen Hindernisse den Weg in unsere Stellungen gebahnt 
hatten, als Gefangene abgeführt. An der Jkwa—Styr-Front erlahmte die Tätigkeit des Feindes. 
In Ost galizien herrscht Ruhe. 
AusderdeutschenMeldung: Bei den deutschen Truppen hat sich nichts von Bedeutung ereignet. 
27. September. 
Aehnlich wie in Ostgalizien und an der Jkwa ist nun auch im wolhynischen Festungs 
gebiete die russische Gegenoffensive gebrochen. Der Feind räumte gestern seine Stellungen nord 
westlich von Dubno und im Styrabschnitte bei Luck und weicht in östlicher Richtung zurück. Der 
Brückenkopf östlich von Luck ist wieder in unserer Hand. An unserer Front südlich von Dubno gab 
es stellenweise Geschützfeuer und Geplänkel. 
Aus der russischen Meldung: Die hartnäckigen Kämpfe bei Nowo-Aleksiniec begannen 
aufs neue. Mit Unterstützung frischer Truppen zwangen uns die Oesterreicher zuerst, den Flecken 
preiszugeben. Durch einen kräftigen Angriff und einen Bajonettkampf warfen unsere Truppen die 
Oesterreicher wieder heraus, indem sie viele niedermachten und mehr als tausend Gefangene einbrachten. 
Nach den letzten Nachrichten greifen die Oesterreicher von neuem Nowo-Aleksiniec an. 
28. September. 
Durch die österreichisch-ungarischen und deutschen Streitkräfte am Styr mit der Umklammerung 
bedroht, sah sich der Feind gezwungen, seine unter großen Opfern unternommene Offensive im 
wolhynischen Festungsgebiete aufzugeben. Der russische Rückzug dauerte gestern den ganzen 
Tag über an und führte das feindliche Heer hinter die Putilowka; unsere Armeen verfolgen. 
In den Nachhutgefechten östlich von Luck nahmen unsere Truppen vier russische Offiziere und 
600 Mann gefangen. An der Jkwa und in Ost galizien ist die Lage unverändert. 
Aus der deutschen Meldung: Heeresgruppe des Generals v. Linsingen: Der 
Uebergang über den Styr unterhalb von Luck ist erzwungen. Unter diesem Druck sind die Ruffen 
nördlich von Dubno auf der ganzen Front in vollem Rückzüge. 
29. September 1915. 
Die Lage in Ostgalizien und an der Jkwa ist unverändert. Feindliche Abteilungen, die west 
lich der von Tarnopol gegen unsere Hindernisse vorzudringen versuchten, wurden durch Feuer ver 
trieben. — Im wolhynischen Festungsgebiet warfen unsere Truppen den Gegner aus allen 
Teilen der westlich der oberen Putilowka eingerichteten Nachhutstellungen. Weiter nördlich er 
stürmten sie das zähverteidigte Dorf Boguslawka. 
Aus der deutschen Meldung: Heeresgruppe des Generals von Linsingen: Die 
Ruffen sind hinter den Kormin und die Putilowka geworfen.
	        
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